ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
„Dass wir hier im Steirischen Landhaus zusammenkommen, das ist nicht nur ein Event, sondern von gesellschaftspolitischer Bedeutung.“ Das sagte der steirische Superintendent Hermann Miklas am Samstag, dem 14. Oktober, in der Landstube des Landhauses in Graz.
Anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums der Reformation hatte die Präsidentin des steirischen Landtags, Bettina Vollath, die Evangelischen des Bundeslandes dazu eingeladen, die Versammlung in dem repräsentativen Sitzungssaal abzuhalten. An dem Festakt, der die Arbeitssitzung umrahmte, nahmen auch hochrangige Vertreter und Vertreterinnen aus
Landes- und Stadtpolitik sowie der Steirischen Religionsgemeinschaften teil.
Im Mittelpunkt der Festansprachen stand das Verhältnis der Evangelischen und der Römisch-katholischen Kirche zueinander sowie zu den staatlichen Institutionen. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer betonte, dass an der wechselvollen Geschichte von Evangelischen und Katholiken abzulesen sei, wie Menschen aus der Geschichte lernen könnten. „Die Ökumene in der Steiermark lebt, sie ist kein Lippenbekenntnis.“ Allerdings sei der Weg dahin ein dorniger gewesen: „Da passierte viel Unrecht, auch von Seiten der politischen Machtträger, nicht nur der Kirchen untereinander. Da kann ich nur mein großes Bedauern über Gewalt und geschehenes Unrecht bekunden.“ Für die Zukunft motivierte er Christinnen und Christen, sich politisch zu engagieren: „Wir erleben, dass die Bindungen zwischen den Menschen abnehmen. Das führt zu einem Werteverlust. Christen sollen zeigen, dass es um Sein und Sinn, nicht nur um Soll und Haben geht.“
Superintendent Miklas bedankte sich bei Schützenhöfer für das ausgedrückte Bedauern, als erstmalige Bekundung vonseiten einer offiziellen Stelle des Landes komme ihr historische Bedeutung zu.
Zugleich freute sich Miklas, dass die Evangelischen in der Steiermark und in Österreich nicht länger nur in einer Minderheitenrolle stünden, sondern „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ seien. Miklas unterstrich auch die politische Dimension des Glaubens: „Wenn wir Luther in unsere Gegenwart übersetzen wollen, dann müssen wir sein Vertrauen auf einen gnädigen Gott auch auf die aktuellen Ängste unserer Tage beziehen.“ Das gegenwärtige Eintreten für mehr Sicherheit in allen Bereichen ginge meist zu Lasten von Freiheit und Eigenverantwortung.
Demgegenüber lud der Superintendent zu einem „Wagnis des Glaubens und des Gottvertrauens“ ein. Die Kraft der Hoffnung nicht nur zu predigen, sondern auch auszustrahlen sei dabei nicht nur eine Glaubens-, sondern eine politische Aussage.
Superintendentialkurator Michael Axmann ging ausführlich auf die Geschichte der Evangelischen in der Steiermark ein. Vom 16. Jahrhundert, in dem die Steiermark zu mehr als zwei Dritteln evangelisch war, über die Gegenreformation, in der protestantische Schriften verbrannt und Evangelische zur Konversion oder Auswanderung gezwungen wurden, bis in die Gegenwart. Heute brächten sich Evangelische aktiv in der Gesellschaft ein und würden auch von politischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen gehört: „Dabei gilt es auch, unpopuläre Themen anzusprechen, um zur Humanisierung beizutragen.“ Landtagspräsidentin Bettina Vollath erzählte von der evangelischen Geschichte des Landhaues, wo sich die Landstände in Zeiten der Reformation gegen den Landesfürsten zum Protestantismus bekannten. Das Landhaus sei damit „Stein gewordenes Denkmal dieses ‚Goldenen Zeitalters‘.“
Bei der anschließenden Verlegung eines Gedenksteines für die ökumenischen Beziehungen im Land ging der katholische Bischof der Diözese Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl, auf die programmatische Inschrift des Steines „500 Jahre Reformation 1517 gegeneinander – nebeneinander – miteinander in der Steiermark 2017“ ein: „Das Gegeneinander triumphierte oft, so dass schon das Nebeneinander als Fortschritt gesehen werden konnte. Aber ich bin dankbar dafür, dass die Christen gelernt haben, sich nicht nur zu tolerieren, sondern miteinander zu leben und wertzuschätzen.“
Der Präsident der Synode A.B. und der Generalsynode, Peter Krömer, verlieh im Anschluss an den Festakt Landeshauptmann Schützenhöfer die Auszeichnung der Evangelischen Kirche A.B. in Gold. Er dankte Schützenhöfer für seine Unterstützung und Gesprächsbereitschaft rund um das Reformationsjubiläum und in den Jahren zuvor. Die Tagung war mit einer Andacht von Pfarrerin Ulrike Frank-Schlamberger aus der Grazer Heilandskirche eröffnet worden. Für den musikalischen Rahmen sorgten Künstler des Grazer Salonorchesters.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.