ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Taufe der je anderen Kirche anerkannt - Leiden verfolgter Christen aller Konfessionen als "Zeichen und Werkzeug der Einheit" bezeichnet - Tawadros II.: Jüngste Attentate hinterließen Wunden und Trauer, haben letztlich jedoch die Ägypter vereint=
Kairo, 28.4.2017 (KAP) Papst Franziskus und der koptische Patriarch Tawadros II. haben bei einem Treffen in Kairo am Freitag eine ökumenische Erklärung unterzeichnet. Darin wird das Leiden verfolgter Christen aller Konfessionen als "Zeichen und Werkzeug der Einheit" bezeichnet. Weiter bekräftigen Franziskus und Tawadros, dass Gläubige bei einem Übertritt in die jeweils andere Kirche nicht erneut getauft werden sollen.
Das Dokument erinnert an die Übereinstimmungen in der Glaubenslehre, beginnend mit dem Konzil von Nizäa 325 und würdigt besonders die Gemeinsame Erklärung vom 10. Mai 1973, mit der der katholische Papst Paul VI. (1963-1978) und der koptische Patriarch Schenuda III. (1971-2012) nach jahrhundertelanger Trennung einen theologischen Dialog zwischen den beiden Kirchen eröffneten.
"Ökumene des Martyriums eint"
Die Erklärung hält fest, bis zur Kircheneinheit sei es noch ein weiter Weg. Tiefster Ausdruck der gegenseitigen Zuneigung sei das gemeinsame Gebet. Mit Blick darauf vereinbaren beide Kirchen ein gemeinsames Gebet für alle Christen in Ägypten und im Nahen Osten. Dabei heißt es: "Die tragischen Erfahrungen und das vergossene Blut der Gläubigen, die allein wegen ihres Christseins verfolgt und getötet wurde, erinnern uns mehr denn je, dass die Ökumene des Martyriums uns eint und uns auf dem Weg zu Frieden und Versöhnung ermutigt. Denn, wie der heilige Paulus schreibt: 'Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit' (1. Korintherbrief 12,26)."
Die Geschichte der koptischen Kirche in Ägypten reicht in die frühesten Zeiten des Christentums zurück. In der heute mehrheitlich muslimischen ägyptischen Gesellschaft bilden sie die größte christliche Gemeinschaft. Ihr Bevölkerungsanteil wird auf etwa zehn Prozent geschätzt.
"Eure Leiden sind auch unsere Leiden"
Bei seinem Treffen mit Tawadros II. erinnerte Papst Franziskus am Freitag in Kairo an die koptischen Opfer von Anschlägen und Gewalt: "Eure Leiden sind auch unsere Leiden, und ihr unschuldiges Blut vereint uns." Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft Ägyptens. Ihr Anteil unter den Ägyptern wird auf zehn Prozent geschätzt. Seit Ende 2010 wurden koptische Einrichtungen wiederholt zum Ziel von Attentaten islamistischer Extremisten.
Franziskus hob in seiner Ansprache ebenfalls die seit über 40 Jahren gewachsenen ökumenischen Beziehungen zwischen den beiden Kirchen hervor. Christen hätten der Welt ihren Glauben mit der "Sprache der unentgeltlichen und konkreten Liebe" zu bezeugen. Dabei werde der Weg zur Einheit der Kirchen "auf geheimnisvolle und mehr den je aktuelle Weise auch von einer regelrechten Ökumene des Blutes getragen".
Seit den ersten Jahrhunderten hätten unzählige Christen in Ägypten ihren Glauben "bis zum Äußersten gelebt, indem sie lieber ihr Blut vergossen, als den Herrn zu verleugnen" oder auch nur der Versuchung nachzugeben, Böses mit Bösem zu vergelten, sagte der Papst. Auch durch die jüngsten Anschläge vom Palmsonntag sei "das unschuldige Blut wehrloser Gläubiger auf grausame Weise vergossen worden". Dies solle Christen ermutigen, "uns der Gewalt zu widersetzen, indem wir das Gute predigen und säen", so Franziskus.
Tawadros II. sagte, die Attentate der jüngsten Zeit hätten Wunden und Trauer hinterlassen, letztlich jedoch die Ägypter vereint. Franziskus' Besuch in Ägypten erneuere das Gespräch mit dem Islam, das der heilige Franziskus von Assisi (1181/1182-1226) dort begonnen habe. Der Patriarch würdigte zudem den ökumenischen Dialog zwischen koptischer und katholischer Kirche.
Gemeinsames Gebet für Terror-Opfer
Am Freitagabend erinnerten Franziskus und Tawadros an die Opfer des Anschlags vom 11. Dezember 2016 auf die koptische Peter-und-Paul-Kirche in der ägyptischen Hauptstadt. An dem ökumenischen Gebet nahmen hohe Geistliche mehrerer christlicher Konfessionen teil, auch das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel. Bei dem Attentat 2016 waren 29 Menschen ums Leben gekommen, 31 wurden verletzt.
Zu Beginn der Feier lasen die anwesenden Oberhirten jeweils einen Abschnitt aus den Seligpreisungen Jesu in der Bergpredigt vor. Anschließend sprachen Franziskus und Tawadros II. frei ein kurzes Gebet und tauschten mit allen Geistlichen den Friedenskuss. Danach entzündeten sie Kerzen am Anschlagsort und legten unter den Fotos der Getöteten Blumen nieder. Die Mauer der Kirche zeigt an dieser Stelle noch immer Blutspuren von Opfern des Anschlags.
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Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.