ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes in Wien haben Christen aller Konfessionen am Donnerstagabend der Opfer der jüdischen Opfer der Novemberpogrome von 1938 gedacht. Die "Worte des Gedenkens" hielt der Wiener Fundamentaltheologe Wolfgang Treitler an die Teilnehmer. Er warnte vor nur allzu deutlich zunehmenden antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft, gegen die es kompromisslos aufzutreten gelte.
"Vor 79 Jahren warf man brennende Fackeln in jüdische Gebäude und Gebetshäuser und zerstörte sie. Brand und Heilrufe gehörten in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 zusammen", erinnerte Treitler. "Heil und Brand" rückten rhetorisch aber auch heute längst wieder zusammen in Österreich, so der Theologe: "So muss man lesen, dass eine Übersiedlung der pennalen Mädelschaft Sigrid hier in Wien mit einem 'Heil Umzug' bedacht wurde und eine andere Mädelschaft, Iduna in Linz, ihre Brauchtumspflege etwa mit einem 'Heil Sonnenwende' bewirbt."
Hier dürfe es christlich keine Kompromisse mehr geben, so Treitler: "Worte sind nicht beliebig, sie haben ihre Geschichten. In den Geschichten von Worten sammelt sich vieles, manchmal auch tödliche Inszenierung wie eben im deutschen Wort Heil." Diese Worte seien gezielt mit Zerstörungsabsicht angefüllt. Treitler: "Das deutsche Wort Heil erinnert an die diktatorische Teilung der Menschen zwischen der sogenannten Volksgemeinschaft der arischen Rasse, die ihr Leben feierte, und jenen, an denen von dieser die Ausschließung und schließlich die Vernichtung verübt wurden." Ähnliche gefährliche Formationen des Politischen könne man heute erkennen - "an Haltungen, die genau unterscheiden zwischen Volksgenossen und den diffusen Anderen".
Deren Ausschließung sei zurzeit freilich nicht so blank und durchsichtig wie in den 1930er Jahren. Man habe die Mittel verfeinert, brülle weniger herum, umgebe sich mit dem Anschein von argumentativen Diskursen "und den ehrenwerten Absichten, christlich-sozial zu sein und das Abendland zu retten".
Treitler erinnerte in seiner Ansprache an den Schriftsteller Elie Wiesel. Dieser habe einmal geschrieben, dass es Zeiten gebe, "in denen sich die Menschlichkeit daran entscheidet, dass man Jude wird; nicht durch Konversion, sondern durch klare Stellungnahmen und Haltungen zugunsten von Juden und Jüdinnen". Treitler: "In solchen Zeiten leben wir heute, auch hier in Österreich."
Schweigemarsch zum Judenplatz
Der Gedenkgottesdienst in der Ruprechtskirche fand im Rahmen der alljährlich stattfindenden Bedenkwoche "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt" statt. Unter den Teilnehmern war der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Landessuperintendent Thomas Hennefeld. Im Anschluss an den Gottesdienst gingen die Teilnehmer in einem Schweigemarsch von der Ruprechtskirche zum Judenplatz. Vor dem Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah entzündeten sie Kerzen.
In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im gesamten deutschen Machtbereich Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte sowie Wohnungen zerstört und verwüstet. Zahlreiche Juden wurden bei den Pogromen getötet oder verletzt. Allein in Wien wurden im Zuge der Pogrome insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp 4.000 davon wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.