ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Begriff der „Jüngerschaft“, der im Reformprozess der Erzdiözese Wien eine zentrale Rolle spielt, stand am Dienstag im tanzanischen Arusha bei der vom Weltkirchenrat (ÖRK) veranstalteten Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) im Mittelpunkt. Der anglikanische Bischof von Colombo (und vorsitzende Bischof der Kirche von Ceylon) , Dhiloraj Ranjit Canagasabey, betonte vor den rund 1.000 Teilnehmenden aus aller Welt die zentrale Bedeutung der „Jüngerschaft“: „Ein Jünger des auferstandenen Christus wird man nicht durch die Taufe allein, sondern durch die Beobachtung der Lehren und Haltungen Jesu“. Jüngerschaft bedeute, „mit voller Überzeugung, ja Opfergeist und konsistent jeden Augenblick des Alltagslebens im Engagement für die Nachfolge Jesu zu leben“.
Die junge äthiopische Theologiestudentin Nafkot M. Dessaleg schilderte ihre Erfahrungen als pastorale Mitarbeiterin der evangelischen Kirche in der marokkanischen Königsstadt Rabat. In einer der ersten Predigten, die sie hörte, habe es geheißen: „Ihr seid die Bibel, die zu lesen viele Menschen in eurer Umgebung keine Gelegenheit haben, also lebt nach dem Wort Gottes und lasst Sein Licht leuchten“. Dies könne eine Botschaft für alle Christen sein. Sie denke daran, dass Jesus im Zeitraum von drei Jahren zwölf Apostel ausgebildet habe. Daher stelle sich auch für die CWME-Teilnehmenden die Herausforderung, in den nächsten drei – „oder vielleicht sogar ein wenig mehr“ – Jahren zumindest zwölf Jünger Christi auszubilden, die „die Ungerechtigkeit dieser Welt zurückweisen und das Wort Gottes in das tägliche Leben der Menschen bringen“.
Am Dienstag hält der syrisch-orthodoxe Patriarch Mor Ignatius Aphrem II. in Arusha das Hauptreferat. Er spricht zum Thema „Das Kreuz heute im Kontext des Nahen Ostens umarmen“. Der stellvertretende Generalsekretär des Weltkirchenrats, Prof. Ioan Sauca, sagte dazu, es gehe beim CWME auch darum, „die essenziellen missiologischen Aspekte der Theologie des Kreuzes und ihres Fokus auf Leben, Hoffnung und Auferstehung zu vermitteln“.
Die CWME hat am 8. März in Arusha mit afrikanischen Rhythmen, fast eintausend Teilnehmenden, dem Erzählen von Geschichten aus dem christlichen Alltag und in einem Geist des Miteinanders begonnen, der den Rahmen für die folgende Woche vorgab. Unter dem Motto „Vom Geist bewegt – zur Jüngerschaft berufen“ versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter von orthodoxen, römisch-katholischen, evangelischen Diözesen, aber auch aus evangelikalen, afrikanischen und pentekostalen Gemeinschaften.
Agnes Abuom von der anglikanischen Kirche Kenias – die erste Frau und die erste Afrikanerin im Amt der Vorsitzenden des Weltkirchenrats – hieß alle Teilnehmenden im Eröffnungsgottesdienst willkommen. Sie betonte, dass die CWME Teil der umfassenden und weltweiten Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen des Weltkirchenrats sei. Wörtlich sagte Agnes Abuom: „Mit Dankbarkeit gegenüber dem allmächtigen Gott blicken wir zurück auf die Vision unserer ökumenischen Gründungsväter und -mütter: auf ihre Hingabe, ihren Mut und ihre Entschlossenheit, in einer Zeit, in der die Welt gespalten und vom Krieg verwüstet war, in der Gemeinschaften zerrissen und Beziehungen zerbrochen waren, sich für die Einheit der Kirche und die Einheit der Menschheit einzusetzen.“
Die südafrikanische Pastorin Mutale Mulenga-Kaunda betonte, dass die Kirche ganz besonders im afrikanischen Kontext „für alle Menschen, die an den Rand ihrer Gesellschaft gedrängt wurden und die todbringenden Mächten ausgesetzt sind“, als missionarisches Werkzeug dienen muss. Sie unterstrich die besondere afrikanische Perspektive und schilderte ihre persönlichen Erfahrungen mit schwierigen Lebensumständen, Konversion und Hoffnung: „Ich habe damit gerungen, dass Gebete anscheinend nicht beantwortet wurden. Ich konnte nicht verstehen, wie Gottes lebensspendender Geist mich auf meinem Weg in eine ungewisse Zukunft leiten würde“.
Botschaften der Kirchenoberhäupter
Bei der Eröffnung der CWME wurden auch Botschaften der Kirchenoberhäupter zu Gehör gebracht. Bischof Brian Farrell, der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, überbrachte die Botschaft von Papst Franziskus: „Nachdem Afrika die Frohe Botschaft vernommen hat, verkündet es das Wort jetzt auf seine eigene Art: In freudiger Solidarität mit allen Menschen, vor allem mit den Marginalisierten, im Reichtum seiner Familienwerte und in Hingabe an die Bewahrung der Schöpfung. Insbesondere können die jungen Menschen, wenn sie vom Geist bewegt sind, zu ‚verwandelten Jüngern‘ werden und ihrerseits dazu beitragen, die Welt in Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe zu verwandeln“. Die Jüngerschaft erweise sich in der „unerschöpflichen Liebe zum Nächsten, wer immer er sein mag“. Papst Franziskus erinnerte aber auch daran, dass die CWME in Arusha in der Nachfolge der Missionskonferenz von Edinburgh im Jahr 2010 stehe, mit der die moderne ökumenische Bewegung begonnen hatte.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und der anglikanische Primas Justin Welby sandten Videobotschaften. Bartholomaios I. stellte fest: „Trotz aller historischen Schwierigkeiten und Nöte, die der afrikanische Kontinent erlebt, sind wir heute von einer lebendigen afrikanischen Gemeinschaft umgeben, die von der Freude der Auferstehung singt und tanzt und im Rhythmus des Heiligen Geistes voranschreitet“. Erzbischof Welby sagte, es gebe keinen Zweifel an der Bedeutung von Weltmission und Evangelisation: „Jeder spricht von Verwandlung. Ich weiß aus meinem eigenen Leben, dass die größte Verwandlung darin besteht, in Christus wiedergeboren zu werden. Das ist die Wahrheit. Der Heilige Geist bewirkt diese Verwandlung. Wir werden zu den Menschen, die wir für Gott sein sollen“.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.