ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
In einer von apokalyptischen Ängsten geprägten Zeit haben die christlichen Kirchen die besondere Verpflichtung, Hoffnung zu geben, betonte der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic), am Mittwochabend in der Reformierten Stadtkirche in der Wiener Innenstadt beim offiziellen Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur diesjährigen „Schöpfungszeit“. Die Initiative der jungen Schwedin Greta Thunberg, die per Segelboot in die USA gereist sei, um ihren „ökologischen Fußabdruck“ klein zu halten, sei auch für die Christen ein Impuls, der die Herzen bewegen müsse.
Der Gottesdienst in der Reformierten Stadtkirche, der vom reformierten Landessuperintendenten und ÖRKÖ-Vorsitzenden Thomas Hennefeld eröffnet wurde, stand unter dem biblischen Motto „Salz der Erde“ aus dem Matthäus-Evangelium. Wenn die Christen „wachen und beten“, könnten sie wahrhaft „Salz der Erde“ sein, so Bischof Andrej. Die ökumenische Bewegung sei von Anbeginn an ökologischen Fragen interessiert gewesen. Auf die Zukunft ausgerichtet, befinde sich die ökumenische Bewegung immer auch in einer „Wächterfunktion“, sagte der serbisch-orthodoxe Bischof und fügte hinzu: „Im Gebet wollen wir die Chancen für unseren Glauben erkennen, gerade angesichts menschlicher Verfehlungen, sozialer Übel und schwerwiegender ökologischer Schäden“.
Es sei die Aufgabe der Christen, dem vereinten Europa eine Seele zu geben, die gemeinsamen geistigen und ethischen Werte zu vertreten und damit auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Bewahrung der Umwelt zu stärken, unterstrich Bischof Andrej. Ökumene bedeute in diesem Sinn für gläubige Christen, zu „Mitarbeitern Gottes“ zu werden und das Erbarmen Gottes für die gesamte Schöpfung deutlich zu machen.
Die Ökumene in Österreich nehme ihren Friedensauftrag wahr und suche aktiv den Prozess des aktuellen geschichtlichen Wandels mitzugestalten, so der serbisch-orthodoxe Bischof: „Im beschleunigten Prozess der Globalisierung mit all ihren Auswirkungen für den gefährdeten kulturellen und moralischen Zusammenhalt der Gesellschaft suchen gläubige Menschen nach umfassender Sinngebung und nach spiritueller Verwurzelung durch Gemeinschaft und Zusammenarbeit“.
In besonderer Weise erwähnte Bischof Andrej die von Johann Hisch ins Leben gerufene Bildungsinitiative der „Pilgrim“-Schulen. Dieser Initiative gehe es im Sinn des biblischen Mottos, die Stimme der Schöpfung zu hören und Salz der Erde zu sein, um die „Verherrlichung Gottes“ und die „Erlösung des Menschen aus Versklavung und Unterdrückung“ – mit dem Ziel einer „gemeinsamen Aktion“ zur Bewahrung der von Zerstörung bedrohten menschlichen Umwelt.
Als eindrucksvolles Beispiel der vom Menschen bewirkten Bedrohung und Gefährdung der Umwelt hatte der serbisch-orthodoxe Bischof eingangs daran erinnert, dass jetzt – etwa im Bereich von Ost- und Nordsee – zunehmend Giftstoffe aus den im U-Boot-Krieg des Ersten und Zweiten Weltkriegs versenkten Schiffen an die Oberfläche dringen.
Bei dem Gottesdienst stellte Michael Bubik („Diakonie“) die Initiative „Klima-Kollekte“ vor, die einem 2011 in Deutschland geschaffenen Vorbild folgt. Es handelt sich um einen Kohlenstoff-Dioxid-Kompensationsfonds christlicher Kirchen, über den jeder Mensch, jede Organisation und jede christliche Gemeinde unvermeidliche Emissionen aus Strom – und Wärmeenergie, Reisen sowie Papier- und Druckerzeugnissen kompensieren kann. Die Ausgleichszahlungen werden gezielt an emissionsmindernde und zudem armutsreduzierende Projekte in den Ländern des „globalen Südens“ investiert. Der Ausgleich von Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen geschieht dabei durch Klimaschutzprojekte kirchlicher Organisationen oder ihrer Partnergemeinschaften in „Entwicklungsländern“. Die „Klima-Kollekte“ profitiert von ihrer Anbindung an die Kirchen, weil langjährige gleichberechtigte Beziehungen zu Organisationen im „Süden“ entstehen können.
Auf www.klima-kollekte.at können die Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen online berechnet werden, um sie anschließend zu kompensieren (dank dem Rechner erfährt man zum Beispiel, wieviel Tonnen Emissionen eine Reise Wien-München mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln verursacht). Die Initiative steht insgesamt unter dem Motto „Vermeiden – reduzieren – kompensieren“.
ÖRKÖ-Vorsitzender Thomas Hennefeld verwies auf die neue Initiative „Klimagerechtigkeit“, eine Seminarreihe der Donau-Universität Krems über „Ethische Reflexion und transformatives Handeln“, bei der der Ökumenische Rat der Kirchen Kooperationspartner ist. Die Weiterbildungsreihe ermöglicht die Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten des Phänomens Klimawandel. Dabei geht es auch um das Nachdenken über die globalen und lokalen Transformationspfade in Richtung Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. (Infos: Donau-Universität Krems, Tel.: 02732/893-23 32, E-Mail: katharina.schubert@donau-uni.ac.at).
Am Gottesdienst in der Reformierten Stadtkirche nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus den Kirchen teil, unter ihnen „Pro Oriente“-Präsident, Botschafter i.R. Alfons Kloss, und der Vorsitzende des „Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit“, em. Prof. Martin Jägglel.
Der Gottesdienst wurde von der Initiative „Blickwinkel“ vorbereitet, in der Reformierte Stadtkirche, Lutherische Pfarrkirche und Augustinerpfarre zusammenarbeiten. Die nächste „Blickwinkel“-Veranstaltung am 9. Oktober gilt unter dem Motto „Friedliche Revolution?“ der Erinnerung an die erste große Montagsdemonstration zur Nikolaikirche in Leipzig am 9. Oktober 1989, an der sich rund 70.000 Menschen beteiligt hatten. (ende)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.