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1938-Gedenken: "Kirchen vom Ungeist mitbetroffen"

Die christlichen Kirchen räumen eine Mitschuld an jener Entwicklung ein, die vor 80 Jahren - am 13. März 1938 - zum "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich führte: "Auch die christlichen Kirchen waren vom Ungeist mitbetroffen, der dem NS-Regime den Boden bereitet hat. Manche Kirchen bejubelten nicht nur den 'Anschluss', sondern trugen auch die NS-Politik, sei es den Antisemitismus, sei es die Auslöschung vermeintlich unwerten Lebens, voll und ganz mit, was uns heute schamvoll als Verrat am Evangelium erscheint", heißt es in einer Erklärung des Vorstandes des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), die am Samstag veröffentlicht wurde.

 

Wir dokumentieren im Folgenden die Erklärung im Wortlaut:

 


 

Vor 80 Jahren, am 11. März 1938, ereignete sich das 'Ende Österreichs' durch die nationalsozialistische Machtergreifung, der tags darauf der deutsche Einmarsch folgte. Dieses Österreich war gewiss kein demokratisches Gemeinwesen, aber für Hunderttausende Österreicherinnen und Österreicher bedeutete dieser Tag tatsächlich das Ende ihres normalen Lebens. An die Stelle der Normalität trat der Abgrund einer absurden totalitären Ideologie, deren Wurzeln freilich weit in das 19. Jahrhundert hineinreichten.

 

Die Bilder der den sogenannten 'Anschluss' bejubelnden Österreicherinnen und Österreicher sind nach wie vor zu Recht präsent, wenn es um die tragischen Ereignisse von vor 80 Jahren geht. Aber nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes haben gejubelt. Viele haben auch geweint und waren verzweifelt, wie aus vielen persönlichen Zeugnissen jener Zeit hervorgeht.

 

Sieben Jahre später - beim Kriegsende 1945 - musste eine traurige Bilanz gezogen werden: Hunderttausende Österreicherinnen und Österreicher hatten ihr Leben verloren, sei es, dass sie als Juden der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen, sei es, dass sie als Widerstandskämpfer von einer Pseudojustiz zum Tod verurteilt wurden, sei es, dass sie als Zivilisten im Bombenhagel des totalen Krieges starben, sei es, dass sie als Soldaten in einem Krieg getötet wurden, der nicht der ihre war.

 

Der materielle und geistige Schaden von sieben Jahren NS-Herrschaft in Österreich war furchtbar. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis Österreich von der zunächst ab 1945 - wenn auch halbherzig - gepflegten Opferrolle Abstand genommen und sich der Tatsache gestellt hat, dass unter den Österreichern sowohl Opfer als auch Täter - unter ihnen nicht wenige der schlimmsten Täter - waren.

 

Ab dem 11. März 1938 haben viele in Österreich Schuld auf sich geladen. Auch die christlichen Kirchen waren vom Ungeist mitbetroffen, der dem NS-Regime den Boden bereitet hat. Manche Kirchen bejubelten nicht nur den 'Anschluss', sondern trugen auch die NS-Politik, sei es den Antisemitismus, sei es die Auslöschung vermeintlich unwerten Lebens, voll und ganz mit, was uns heute schamvoll als Verrat am Evangelium erscheint.

 

Wir müssen einbekennen, dass es auf diesem Hintergrund in den düsteren Jahren von 1938 bis 1945 Schuld und Versagen durch Wegschauen und Mittun gegeben hat. Nur vereinzelt gab es in den Kirchen auch Widerstand gegen das verbrecherische NS-Regime.

 

Wenn wir 80 Jahre zurückschauen, so erscheint es heute angebracht, dass die christlichen Kirchen gemeinsam alles Notwendige tun, um die Menschen gegen die Schlagworte von falschen Propheten zu immunisieren. In einer Zeit der Globalisierung - in der die ganze Welt 'gleichsam ein Dorf wird' - gibt es viele komplizierte Entwicklungen, aber keine 'schrecklich einfachen' Lösungen. Die Aufgabe der Kirchen ist es gerade in diesem geschichtlichen Augenblick, ihren universellen Auftrag wahrzunehmen.

 

Diese Aufgabe schließt ein, mit großer Aufmerksamkeit die Sorgen und Nöte der Menschen in unserem Land zu beobachten und sich für einen sozialen Ausgleich einzusetzen. Wir als Kirchen wollen uns auch dafür einsetzen, dass Österreich - 80 Jahre nach der Katastrophe von 1938 - zu einem Haus mit offenen Fenstern und zu einer Heimstätte für Verfolgte wird. Wir wollen in einem Land leben, in dem der soziale Friede gewahrt wird und in dem Menschen Geborgenheit und die Möglichkeit zu einem erfüllten Leben finden."

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