ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Die Diskussion über das umstrittenste Dokument des „Heiligen und Großen Konzils“ der orthodoxen Kirche – die Vorlage über „Die Beziehungen der orthodoxen Kirche zur übrigen christlichen Welt“ – hat praktisch den ganzen Freitag und Samstag angedauert. Am Samstagmorgen war noch nicht klar, ob ein von allen Konzilsvätern mitgetragener Kompromiss erzielt werden kann (am Konzil in der Orthodoxen Akademie von Kreta in Kolymbari nehmen rund 300 Personen teil, aber darunter sind auch die vielen Berater der Oberhäupter der autokephalen Kirchen). Die Diskussion war auf die Frage zentriert, ob die nichtorthodoxen christlichen Gemeinschaften im theologischen Sinn als Kirchen bezeichnet werden können – wie es im Entwurf der Vorlage geschehen ist.
Nach einem Bericht der griechischen orthodoxen Website „Amen“ war die Diskussion am Freitag „hochgestochen“, die orthodoxe Kirche von Griechenland habe sich dafür ausgesprochen, im Text den Begriff „religiöse Gemeinschaften“ für die nichtorthodoxen christlichen Kirchen zu verwenden. Einige Bischöfe hätten davon gesprochen, dass der Gebrauch des Begriffs „heterodoxe Kirchen“ angebrachter wäre. Im Verlauf der Diskussion sei es auch zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Athener Erzbischof Hieronymos (Liapis) und Erzbischof Chrysostomos II. (Dimitriou) von Zypern gekommen. Chrysostomos II. habe daran erinnert, dass der Entwurf seit 50 Jahren diskutiert worden sei und bis jetzt niemand an der Verwendung des Begriffs „Kirchen“ für die nichtorthodoxen Gemeinschaften Anstoß genommen habe. Der emeritierte Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas) – er ist einer der angesehensten orthodoxen Theologen der Gegenwart – verwies darauf, dass man in der Orthodoxie seit tausend Jahren mit Bezug auf die römisch-katholischen Christen das Wort „Kirche“ verwende. Der Patriarch von Alexandrien, Theodoros II. (Horeftakis), betonte auf dem Hintergrund der afrikanischen Erfahrung, dass angesichts der Christenverfolgung in manchen Teilen des Kontinents die ständige Kooperation mit anderen Kirchen notwendig sei. Ein Vorstoß des serbischen Patriarchen Irinej I. (Gavrilovic), dass die Frage einer denkbaren zweiten Session des Konzils zugewiesen werden sollte, „damit auch die vier abwesenden Kirchen mitreden können“, sei zurückgewiesen worden. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. habe schließlich Metropolit Ioannis (Zizioulas) und den Metropoliten von Navpaktos (Lepanto), Hierotheos (Vlachos), beauftragt, „alternative Formulierungen“ auszuarbeiten, um die Abschlussdiskussion am Samstag zu erleichtern.
Die US-amerikanische orthodoxe Zeitung „The National Herald“ berichtete, dass sich außer der Kirche von Griechenland auch das rumänische Patriarchat, das serbische Patriarchat und die Kirche von Polen überaus kritisch gegen die Verwendung des Begriffs „Kirche“ für die Nichtorthodoxen geäußert hätten. Von mehreren Konzilsvätern sei darauf verwiesen worden, dass im Großen (Nicäno-konstantinopolitanischen) Glaubensbekenntnis ausdrücklich der Glaube an die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ proklamiert werde. Diese Kirche sei die orthodoxe Kirche. In einem theologischen Sprachgebrauch könne der Begriff Kirche nicht auf die nichtorthodoxen religiösen Gemeinschaften angewendet werden.
Die Konzilsväter hatten ihre Diskussion am Freitagmorgen nach der Göttlichen Liturgie begonnen, die vom polnischen orthodoxen Militärbischof Jerzy (Pańkowski) in der Klosterkirche von Gonia unmittelbar neben der Orthodoxen Akademie von Kreta zelebriert wurde. Der Bischof hatte bei der 5. Panorthodoxen Präkonziliaren Konferenz an der Erarbeitung der Letztfassung des Entwurf über „Die Beziehungen der orthodoxen Kirche zur übrigen christlichen Welt“ mitgearbeitet.
Aufmerksam registriert wurde, dass die Pressestelle des „Heiligen und Großen Konzils“ am Freitag einen spirituellen Kommentar aus der Feder der aus den USA stammenden (und in Wien lehrenden) russisch-orthodoxen Nonne und Liturgiewissenschaftlerin Sr. Vassa Larin veröffentlichte. Sie nimmt Bezug auf den Evangeliumsbericht über den Rangstreit der Jünger beim Letzten Abendmahl. Sie empfinde dies nicht als Skandal, denn es gehöre zur gemeinsamen Geschichte, die nicht vollkommen, aber durch Jesus Christus doch heilbringend sei. Heute wiederhole sich diese Geschichte – durch die Dispute im am wenigsten geeigneten Moment, aus Anlass des Heiligen und Großen Konzils. Trotzdem fühle sie sich nicht „skandalisiert“. Denn immer sei „der Eine und Bleibende“ unter uns, der seine Selbsthingabe fortsetze, indem er die Sünden und Spannungen der Menschen auf sich nehme, das Brot breche und sich selbst den gebrochenen Menschen gebe. Sr. Vassa Larin abschließend: „So lasst mich heute seiner vereinenden, heilbringenden ‚Erinnerung‘ nahe sein, statt sich auf unseren ‚Skandal‘ zu konzentrieren. Denn ‚Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit‘ (Hebräer-Brief 13,8). Amen“. (forts mgl)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.