Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
„Im Namen Gottes, der ein Freund des Lebens ist, darf niemals getötet werden“, heißt es in einer am Montag verabschiedeten Erklärung des Vorstands des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zu den Konsequenzen des Terrors von Paris seit dem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“: „Jeder Versuch, Bluttaten durch Berufung auf ein angebliches göttliches Gebot zu rechtfertigen, stellt eine ungeheure Gotteslästerung dar“.
Wörtlich wird in der Stellungnahme betont: „Als Christen stehen wir bedingungslos auf der Seite der Opfer und der Verfolgten. In diesem Sinn schließen wir uns auch dem Offenen Brief der Israelitischen Kultusgemeinde an: Die vier Terroropfer in einem Pariser Supermarkt starben nicht, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, sondern weil sie als Juden am Freitagnachmittag in einem jüdischen Supermarkt für den Sabbat einkaufen wollten. Sie starben, weil sie Juden waren“.
Der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich teilt die Sorge jüdischer Gemeinden über die erneute Ausbreitung des Antisemitismus in Europa.
Die Antwort auf die jüngste Terrorwelle müsse eine mehrfache sein, heißt es in der Erklärung des ÖRKÖ-Vorstands:
„Es geht darum, die Goldene Regel in Erinnerung zu rufen, die in den Heiligen Büchern aller Religionen verankert ist. In der Bergpredigt heißt es: ‚Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!‘ (Matthäus-Evangelium, Kap. 7, Vers 12)
Es geht darum, die religiöse Unwissenheit zu bekämpfen, die die politische Instrumentalisierung religiöser Begriffe ermöglicht.
Es geht darum, auch im interreligiösen Dialog – nicht zuletzt im Dialog zwischen Christen und Muslimen – das Thema Antisemitismus beherzt aufzugreifen. Ein solcher Dialog ist nicht möglich, wenn der Antisemitismus stillschweigend hingenommen wird. Die christlichen Kirchen haben nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts in einem mühevollen Prozess gelernt, ihre jüdischen Wurzeln zu erkennen und hochzuschätzen. Ausdruck dessen ist der ‚Tag des Judentums‘, der seit einigen Jahren jeweils am 17. Jänner – am Vorabend der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen – in allen christlichen Kirchen begangen wird.
Es geht darum, die politische Erziehung der Jugend zu vertiefen, damit die Jugendlichen verstehen, dass die Demokratie am besten der Würde des nach dem Ebenbild Gottes geschaffenen Menschen entspricht. Das Bekenntnis zur Demokratie umfasst den Respekt vor den grundlegenden Menschenrechten wie der Religionsfreiheit, der Meinungsfreiheit, aber auch die Hochschätzung des gesellschaftlichen Miteinanders, der Nächstenliebe und Solidarität.
Es geht darum, den Respekt vor authentischen religiösen Überzeugungen in der Öffentlichkeit zu stärken. Deren Diffamierung aus welchen Gründen auch immer ist ebenso entschieden abzulehnen wie jede rassistische Diskriminierung“.
Der ÖRKÖ-Vorstand macht sich abschließend das „Gemeinsame Statement der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften“ Österreichs zur „aktuellen Situation von religiös begründeter Gewalt“ vom 20. November 2014 zu eigen: „Wir sehen es als unsere Aufgabe, auf unsere eigenen Mitglieder und Anhänger entsprechend einzuwirken, damit ein respektvoller Umgang zwischen den Menschen der unterschiedlichen Religionen in unseren Religionsgemeinschaften und darüber hinaus gelebt und vertieft wird. Dieser wertschätzende Umgang beschränkt sich keinesfalls auf den religiösen Bereich, sondern betrifft uneingeschränkt die gesamte Gesellschaft.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, ein respektvolles und friedvolles Miteinander aller Menschen zu unterstützen, zu fördern und gegebenenfalls einzufordern“.
Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER