Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
Vorbemerkung: Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich und die Israelitische Kultusgemeinde veranstalteten gemeinsam einen Studientag zum Thema "Integration von Fremden". Namhafte Persönlichkeiten aus den christlichen Kirchen und der Kultusgemeinde nahmen teil.
Nach Einleitungsreferaten von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Univ.Prof.Dr. Ingeborg Gabriel (katholisch-theologische Fakultät, Wien) und Direktor Mag. Michael Chalupka (Diakonie Österreich) wurden in Arbeitsgruppen die Themenbereiche Schule - Arbeitsplatz - Nachbarschaft - Kultur - öffentlicher Raum - mit Experten besprochen.
Aufgrund der daraus resultierenden Forderungen an Politik, Gesellschaft, Kirchen und Israelitische Kultusgemeinde gibt der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich folgende Erklärung ab.
1. Forderungen an die Politik
1.1 In der Lehrererstausbildung und Weiterbildung soll interkulturelles und interreligiöses Lernen eingeübt werden.
1.2 Öffentliche Räume sind zur Verfügung zu stellen, wo immer dies der Begegnung von Einheimischen und Fremden dient.
1.3 Wer eine Aufenthaltsgenehmigung erhält, muss auch eine Arbeitsgenehmigung erhalten. Das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht.
1.4 Fremde, die schon längere Zeit illegal in Österreich leben und keine Möglichkeit zu einer Rückkehr in ihre Heimatländer haben, sollen legalisiert werden.
1.5 Für Konflikte, die ihre Urasche im Zusammenleben von Einheimischen und Fremden haben, soll ein Konzept der Mediation entwickelt und finanziert werden.
1.6 Sofern Ausländer vom österreichischen Staat zu Steuern und Abgaben für Wohnbauförderung, Familienlastenausgleich und ähnliches verpflichtet werden, sind ihnen diese Leistungen genauso zu gewähren wie Inländern.
2. Forderungen an die Gesellschaft
2.1 Direkte Kontakte sind der beste Weg zur Integration; sie sollen von beiden Seiten nach Möglichkeit gefördert werden.
2.2 Informationen über Kultur, Religion und Lebensweise von Fremden ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Integration. Alle Medien, in erster Linie der ORF, mögen interkulturelle und interreligiöse Veranstaltungen verstärkt unterstützen und verbreiten.
2.3 Alle gesellschaftlich relevanten Kräfte, insbesondere der Bildung, der Kultur, aber auch der Wirtschaft (Werbung!) mögen ein Klima des Wohlwollens und der gegenseitigen Achtung fördern und so zur Erfahrung der gegenseitigen Bereicherung beitragen. Ein Preis für gute Wege zur Integration, der jährlich vergeben wird, könnte dabei ein wichtiger Impuls sein.
3. Forderungen an die Kirchen
3.1 Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich soll den interreligiösen Dialog in den Pfarrgemeinden seiner Mitgliedskirchen fördern.
3.2 Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich unterstützt alle Aktionen, die der sozialen Gerechtigkeit und der Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit dienen.
3.3 Die Repräsentanten der im Ökumenischen Rat vertretenen Kirchen und der Israelitischen Kultusgemeinde verpflichten sich, die religiösen und kulturellen Bedingungen für einen Integrationsprozeß mit besonderer Aufmerksamkeit zu beachten, diesbezügliche Bildungsangebote zu verstärken und für einander um Verständnis und Respekt zu werben.
3.4 Kirchen mögen sich verpflichten, Flüchtlinge, die sich legal in Österreich aufhalten, und farbige Mitbürger in reguläre Arbeitsverhältnisse einzubinden und so ein Signal in der Gesellschaft zu setzen.
3.5 Die christlich-jüdische Geschichte zeigt, dass Ghettobildung immer zur Verstärkung der Vorurteile, zur Verwerfung des Fremden und letztlich zu seiner Vernichtung geführt haben. Nur eine bewusst und positiv gestaltete Begegnung ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen und Akzeptieren und damit Friede zwischen Einheimischen und Fremden.
Wien, 21. März 2001
Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER