Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
Statement der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und des
Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich
Eine runde Zahl macht keinen Unterschied. Ob es jetzt 73, 79 oder 80 Jahre her ist, immer bleibt die Tatsache unverändert, dass in der Nacht des 9. November 1938 das Angesicht Österreichs grundlegend verändert wurde. Bis heute fehlen die Menschen, die Synagogen und andere jüdische Einrichtungen. War die jüdische Gemeinde davor ein Teil der österreichischen Gesellschaft und Kulturlandschaft gewesen, so begann mit dieser Nacht die Wandlung hin zu einem weitgehend synagogen- und judenleeren Staat.
Die runde Zahl ändert nichts an der Sache. Aber sie ist Anlass, uns gemeinsam zu äußern, Jüdinnen und Juden und Christinnen und Christen. Wir sprechen aus: Die Schoah hat tiefe Risse hinterlassen.
Wir spüren sie heute in der geringen Größe der jüdischen Gemeinden: Neffen und Nichten, Väter und Mütter, Onkel und Tanten, die es heute geben hätte sollen, konnten nie geboren werden. Wir spüren diesen Verlust in der christlich-jüdischen Begegnung und im alltäglichen Zusammenleben.
Wir nehmen wahr, dass sich oft die Dialogerwartungen von interessierten Menschen aus den christlichen Kirchen nicht erfüllen können, weil die Gesprächspartner_innen als Gegenüber fehlen.
Wir spüren die Last, die die Täter_innen hinterlassen haben, indem sie sich weigerten, Verantwortung zu übernehmen.
Wir nehmen wahr, dass der Dialog selbst auch von jungen Christinnen und Christen von Schuldgefühlen geprägt ist oder von einer Opfer-Täter-Umkehr belastet wird. Wir nehmen wahr, dass junge Menschen neugierig aufeinander zugehen möchten und neue Fragen miteinander ansprechen möchten: Welche Probleme haben Jüdinnen und Juden als Minderheit in einem christlich geprägten Land? Wie formuliert sich eine christliche Glaubensidentität mit dem Wissen, dass vor allem jüdische Menschen die christliche Urkirche mitgegründet und gestaltet haben?
Wir sind der Überzeugung, dass das Beste, das wir nun aus dieser schwierigen Situation heute machen können, ist, den seit der Schoah begonnenen christlich-jüdischen Dialog mutig und noch verstärkt weiterzuführen.
Wir sind guter Zuversicht, dass wir im Austausch auf gleicher Augenhöhe miteinander problematische Theologien und Ansichten besprechen, verstehen und verändert können.
Die jüdisch-christliche Zusammenarbeit möchte in der heutigen Gesellschaft wirksam werden, als eine starke Stimme für die Menschenfreundlichkeit unserer Religionen und für ein gutes Zusammenleben. Unsere Religionen verpflichten uns, Fremde zu lieben - wobei daran erinnert werden soll, dass 1938 die jüdischen Nachbarn meist keine Fremden waren -, die Schöpfung zu bewahren und eine gerechte Gesellschaft zu gestalten. In Erinnerung an das Versagen von Kirche und Gesellschaft, das in den Untaten des 9. Novembers 1938 entsetzlich deutlich wurde, bekennen wir uns gemeinsam dazu, im Gespräch zu bleiben, den Frieden zu suchen und jede Ausgrenzung und Gewalt zu verurteilen.
Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER