ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Zu einem ökumenischen "Gebet für Europa" haben sich am Donnerstagabend zahlreiche Christen unterschiedlichster Konfessionen aus ganz Europa im Wiener Stephansdom versammelt. Anlass war ein Treffen des internationalen Christen-Netzwerks "Miteinander für Europa", zu dem Führungskräfte der rund 300 christlichen Gemeinschaften des Netzwerks in der österreichischen Bundeshauptstadt zusammengekommen waren. Geleitet wurde das Gebet von Kardinal Christoph Schönborn, der in seiner Ansprache die Initiative würdigte. Zugleich warnte er vor der Gefahr einer Spaltung des Kontinents. Europa habe in seiner Geschichte viele Wunden erlitten aber auch schon Heilung erfahren, so Schönborn. Er erinnerte an die Religionskriege aber auch an positive Ereignisse wie den Fall der Berliner Mauer.
In besonderer Weise gedachte der Wiener Erzbischof der Opfer der Novemberpogrome von 1938, die sich am Donnerstagabend zum 79. Mal jährten. Diese seien der Beginn einer der schlimmsten Katastrophen der Menschheitsgeschichte gewesen, letztlich auch ermöglicht durch einen tief im Christentum verwurzelten Antijudaismus, so der Kardinal.
"Mörderische Ideologien"
Schönborn sprach weiters von der "giftigen Saat des Ersten Weltkriegs", die schließlich im Nationalsozialismus und im Kommunismus aufgegangen sei. Beide seien "mörderische Ideologien".
Der Kardinal warnte zugleich davor, die angestrebte christliche Einheit in Europa als eine Einheit in Stärke nach weltlichen oder gar politischen Maßstäben zu sehen. "Wir dürfen nicht davon träumen, wieder ein Europa der Christenheit wie früher zu erreichen." Diese Christenheit habe viele Schattenseiten gehabt und sei auch von vielen Missverständnissen geprägt gewesen. "Von uns wird nicht erwartet, dass wir in Europa herrschen, sondern dienen", hielt Schönborn dem wörtlich entgegen. Neben dem Wiener Erzbischof nahmen u.a. auch die Weihbischöfe Stephan Turnovszky und Franz Scharl, der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin, der evangelische Altbischof Herwig Sturm, der anglikanische Bischofsvikar Rev. Patrick Curran sowie zahlreiche Vertreter der Freikirchen in Österreich teil.
Gegen Fliehkräfte der Egoismen
Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), richtete ein Grußwort an die Teilnehmer. Die Kirchen in Europa müssten für Menschenwürde, Frieden, Versöhnung, Gerechtigkeit, den Schutz des menschlichen Lebens und der Schöpfung stehen; weiters für eine gerechte Wirtschaft und Solidarität mit Bedürftigen und Ausgegrenzten. "Das alles ist nicht selbstverständlich und muss bewahrt werden", sagte Hennefeld wörtlich.
Er verwies zugleich auf Papst Franziskus, der vor kurzem bei einer internationalen Tagung in Rom darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Gemeinschaft das stärkste Gegengift gegen die Individualismen der Gegenwart sei. Hennefeld: "Gemeinschaft und Vernetzung von Menschen guten Willens ist heute wichtiger denn je, wo die Fliehkräfte stärker werden und die Polarisierung in den europäischen Gesellschaften zunimmt, die Egoismen und Selbstinszenierungen einen immer höheren Stellenwert gewinnen."
Dabei müssten die Christen aber stets darauf Bedacht nehmen, sich nicht als Gegenüber zu andere Religionen oder Kulturen zu verstehen und so neue Feindbilder aufzubauen. Vielmehr gelte es, "im Geist Jesu, im Geist des Friedens und der Versöhnung zusammenzuarbeiten und Demokratie und Pluralismus zu fördern". Wachsamkeit und Sensibilität seien dort gefordert, "wo diese Konzeption Europas bedroht ist von kleingeistigen, engstirnigen machtverliebten Ungeistern", so der ÖRKÖ-Vorsitzende.
Einheit in Vielfalt und Gerechtigkeit
Pastor Thomas Römer und Chiarina Marent von der Fokolar-Gemeinschaft unterstrichen in ihren einleitenden Worten zum Gottesdienst die Ausrichtung der ökumenischen Initiative "Miteinander für Europa". Es gehe um ein Europa, das geprägt sie durch Einheit in Vielfalt und Gerechtigkeit.
Das ökumenische Netzwerk "Miteinander für Europa" ist 1999 anlässlich der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" des Lutherischen Weltbundes und der Führung der katholischen Weltkirche entstanden. Die Initiative verbindet katholische, evangelische, anglikanische und orthodoxe Christen ebenso wie Mitglieder von Freikirchen und neuen Gemeinden. Anliegen des Netzwerks ist der Einsatz für die Einheit und Versöhnung der verschiedenen Konfessionen und Kulturen sowie für Solidarität, Frieden und Toleranz in Europa. (Infos: www.together4europe.org/de)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.