ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Knapp tausend Teilnehmer, allen voran Kardinal Christoph Schönborn, haben am Freitagnachmittag am Schweigemarsch für verfolgte Christen durch die Wiener Innenstadt teilgenommen. An der von "Christian Solidarity International Österreich" (CSI) organisierten Veranstaltung nahmen u.a. der serbische Bischof Andrej (Cilerdzic), der evangelische Altbischof Herwig Sturm, der katholische Wiener Weihbischof Franz Scharl und weitere Vertreter der christlichen Kirchen teil. Besonderer Gast war die syrische Ordensfrau Annie Dermerijan, die sich seit Jahren in Aleppo und Damaskus für die unzähligen Opfer des Syrienkrieges einsetzt.
"Der Einsatz für Religionsfreiheit, auch und gerade für Christen, ist es wert, auf die Straße zu gehen, denn es ist auch unsere eigene Freiheit, die auf dem Spiel steht", betonte CSI-Generalsekretär Elmar Kuhn eingangs.
"Wir demonstrieren nicht, sondern wir erinnern daran, wie viele Christen weltweit verfolgt werden, aber auch, wie viele andere Menschen unter Gewalt leiden. Und wir beten für den Frieden und für Gerechtigkeit", sagte Kardinal Schönborn gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress" zu Beginn des Marsches.
Im Hinblick auf die dramatische Situation der Christen im Nahen Osten kam der Kardinal auf seinen jüngsten Besuch in den USA zu sprechen. Gemeinsam mit dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako, dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Afrem II. Karim und dem syrisch-katholischen Patriarchen Ignatius Joseph III. Younan war er in Washington mit US-Vizepräsident Mike Pence und Vertretern des State Departments zusammengetroffen. Die US-Regierung habe im Anschluss signalisiert, dass sie der Sicherheit der Christen im Nahen Osten mehr Aufmerksamkeit widmen wolle. "Das Thema ist jetzt zumindest deutlicher auf der Agenda der US-Regierung", so Schönborn wörtlich.
In seiner kurzen Ansprache im Rahmen des Schweigemarsches kam der Wiener Erzbischof einmal mehr auf seinen Besuch im vergangenen Herbst in Ägypten zu sprechen. Eine Begegnung mit den Familienangehörigen jener koptischen Christen, die in Libyen von IS-Terroristen bestialisch wegen ihres Glaubens ermordet wurden, habe ihn dort zutiefst bewegt. Sie hätten eindrucksvoll die christliche Botschaft verdeutlicht, "dass man auf Hass nicht mit Hass antworten darf, sondern für jene beten muss, die einen verfolgen".
Der serbische Bischof Andrej (Cilerdzic) bekundete in seiner Ansprache die Solidarität der orthodoxen Christen mit allen wegen ihrer Religion verfolgten Menschen. Die Wiener VP-Gemeinderätin Gudrun Kugler würdigte die jüngste Entscheidung des österreichischen Nationalrats, die Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) gegen Christen, Jesiden und andere religiöse und ethnische Minderheiten als Völkermord einzustufen. Vorausgegangen war dem auch ein ähnlicher Beschluss des Wiener Gemeinderats. "Der Schutz religiöser und ethnischer Minderheiten ist uns ein Anliegen, für das wir uns auf allen Ebenen mit ganzer Kraft einsetzen", sagte Kugler.
Der Schweigemarsch führte vom Hauptportal des Stephansdoms über den Graben und den Kohlmarkt zur Augustinerkirche. Dort wurde im Rahmen eines Ökumenischen Gebets all jener Menschen gedacht, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden.
Bericht aus dem syrischen "Stalingrad"
In der Augustinerkirche berichtet die syrische Ordensfrau Annie Dermerijan vom Krieg in ihrem Land und dem Leiden der Menschen. Sr. Annie gehört der Gemeinschaft der "Schwestern Jesu und Mariens" an. Gemeinsam mit vier Mitschwestern und vielen freiwilligen Helfern setzt sie sich seit Jahren in Aleppo und Damaskus für Menschen in Not ein. Tausende Familien haben die Ordensfrauen seit Kriegsbeginn mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser oder finanzieller Unterstützung für Strom, vor allem aber auch mit menschlicher Zuwendung unterstützt. Auch zu den schlimmsten Kriegszeiten blieben die Frauen vor Ort.
Die Ordensfrau berichtete von unvorstellbaren Zuständen in der nordsyrischen Stadt Aleppo, die über Jahre als "syrisches Stalingrad" galt und die am heftigsten umkämpfte Stadt im Land war. Sie berichtete von Kindern, die ihre Schularbeiten auf dem Boden von Klassenzimmern hockend schreiben mussten, während durch Granatenbeschuss der Verputz von den Decken fiel. Monatelang hätten die Menschen ohne Strom und fast ohne Wasser überleben müssen. Unzählige Menschen seien gestorben.
Im vergangenen Dezember zogen die letzten Rebellen bzw. islamistischen Kämpfer ab, seither ist Aleppo unter Kontrolle der Assad-Truppen. Die Sicherheitslage habe sich in der Stadt verbessert, die Menschen, Muslime wie Christen, schöpften wieder Hoffnung, schilderte Sr. Annie. Die Christen wollten in Syrien bleiben, betonte die Ordensfrau, "denn das ist auch unser Land. Wir gehören hier her."
Für die musikalische Gestaltung des Schweigemarsches bzw. der Abschlusskundgebung in der Augustinerkirche sorgte u.a. ein Jugendchor der syrisch-orthodoxen Kirche. Die Schlusskundgebung ging nahtlos in den Eröffnungsgottesdienst zur "Langen Nacht der Kirchen" über.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.