Die engen Beziehungen zwischen dem Christentum und Judentum hat der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Bischof Tiran Petrosyan, betont. Er sprach Donnerstagabend bei einer Veranstaltung zum "Tag des Lernens" im Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. In den Kirchen habe das Bewusstsein um die eigenen Wurzeln im Judentum zugenommen, so der Bischof: "Es geht um die Förderung des Verständnisses für unsere Traditionen und die gemeinsamen Wurzeln, das Bewusstsein und die Pflege unserer sehr komplexen 'Verwandtschaftsbeziehung' in einem Dialog, der in zahlreichen Veranstaltungen gelebt wird." Und natürlich geht es auch darum, antisemitischen Tendenzen vorzubeugen, bekräftigte der ÖRKÖ-Vorsitzende.
Die Kirchen in Österreich feiern am 17. Jänner den "Tag des Judentums". Das Christentum ist von seinem Selbstverständnis her wesentlich mit dem Judentum verbunden. Damit dies den Christen immer deutlicher bewusst wird, hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) im Jahr 2000 den 17. Jänner als besonderen Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt. Dabei sollen sich die Christen in besonderer Weise ihrer Wurzeln im Judentum und ihrer Weggemeinschaft mit dem Judentum bewusst werden. Zugleich soll auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden. Dies erfolgt im Rahmen von Gottesdiensten und weiteren Gedenk- und Lernveranstaltungen.
2019 führte der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit gemeinsam mit Partner eine Dreiteilung des "Tages des Judentums" ein; auf einen "Tag des Lernens", einen "Tag des Gedenkens" und einen "Tag des Feierns" (am eigentlichen "Tag des Judentums"/17. Jänner).
Lernen sei immer mehr als Informationsaustausch. Lernen sei eine intellektuelle und spirituelle Geste des miteinander vertraut Werdens, betonte Bischof Petrosyan. Und er fügte hinzu: "Wir gehören zusammen, mehr als wir manchmal wahrhaben wollen."
Die Veranstaltung in der IKG Wien am "Tag des Lernens" stand unter dem Motto "Ausgangspunkt: Judentum des zweiten Tempels". Die Hauptvorträge hielten Oberrabbiner Jaron Engelmayer und der katholische Bibelwissenschaftler Prof. Markus Tiwald. Gedacht wurde auch des jüdischen Theologen Pinchas Lapide, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. (Lapide wurde am 28. November 1922 in Wien geboren.) Bischof Petrosyan ging auch darauf in seinem Grußwort ein.
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