80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
Die Tragödie von Hiroshima und Nagasaki darf sich niemals wiederholen. Vor 80 Jahren wurden bei den Atombombenabwürfen auf Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) bis zu 210.000 Menschen getötet und unzählige mehr verletzt. Die Überlebenden (und ihre Nachkommen) leiden an den Folgen bis heute.
Hat die Welt daraus nichts gelernt? - Atomare Abrüstungsabkommen sind ausgelaufen oder wurden gekündigt. Das atomare Wettrüsten hat zuletzt wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Konflikte nehmen weltweit zu und werden zunehmend mit Gewalt ausgetragen. Das Recht des Stärkeren scheint Überhand zu nehmen.
Die Gefahr eines Atomkriegs ist durchaus real. Doch ein solcher Krieg kennt nur Verlierer. Eine nukleare Wolke macht nicht an Staats- oder Bündnisgrenzen halt. Stabilität und Frieden lassen sich nicht mit Drohgebärden und Abschreckung sichern. Welche "Größe" liegt in dem Vermögen, die Welt mehrere tausend Mal zerstören zu können?
Als Christinnen und Christen glauben wir an den Gott des Lebens, nicht des Todes. Wir sind aufgerufen, uns mit aller Entschiedenheit gegen Atomwaffen und andere Massenvernichtungsmittel zu stellen – aus ethischer, theologischer und zutiefst menschlicher Verantwortung heraus.
In diesem Einsatz dürfen wir uns auch nicht von aktuellen realpolitischen Entwicklungen entmutigen lassen. Wer sich gegen Atomwaffen einsetzt, ist nicht naiv, sondern ganz im Gegenteil wahrhaft Realist. Der öffentliche Druck auf die Atomwaffenstaaten - und zwar ausnahmslos auf alle - darf nicht nachlassen. Genauso gilt es auch, unermüdlich für gewaltfreie Konfliktlösungsmechanismen zu werben.