Serbisch-orthodoxe Kirche
Die Serbisch-orthodoxe Kirche ist die zahlenmäßig größte orthodoxe Kirche in Österreich. Sie zählt bis zu 350.000 Gläubige. Die 25 Pfarrgemeinden verteilen sich über das ganze Land. Österreich ist seit Mai 2024 eine eigene Diözese (zuvor gehörten zur Diözese auch noch die Schweiz, Italien und Malta). Die Diözese wird bis auf weiteres interimistisch von Bischof Irinej (Bulovic) von Novi Sad (Serbien) geleitet. Seit 1965 ist die Serbisch-orthodoxe Kirche Mitglied des ÖRKÖ.
Die Serbisch-orthodoxe Kirche ist seit 1967 staatlich anerkannt. Sie hat auf dem Gebiet von Österreich ca. 20 Kirchen bzw. Gemeinden, von denen vier in Wien sind. Serbische Kirchengemeinden gibt es auch in Bregenz, Wiener Neustadt, Gmunden, Graz, Enns, Innsbruck, Klagenfurt, Kufstein, Linz, Salzburg, Saalfelden, St. Pölten, Tulln und Feldkirch.
Das Zentrum der Serbisch-orthodoxen Kirche in Österreich ist die Sava-Kathedrale im dritten Wiener Gemeindebezirk. Hier hat auch der Bischof seinen Amtssitz. Die Kirche ist nach dem serbischen Nationalheiligen Sava (1175-1237) benannt. 1889 wurde von Vertretern der Serbisch-orthodoxen in Wien ein Grundstück in der Veithgasse erworben. Die Grundsteinlegung für das vorerst dreistöckige Wohnhaus und die Kirche erfolgte am 6. Mai 1890, der Bau wurde nach Plänen von Heinrich Wagner in serbisch-byzantinischem Stil ausgeführt; die Weihe des Kirchenraums erfolgte am 19. November 1893. (Die serbische Kirchengemeinde in Wien existiert bereits seit dem Jahr 1860.)
Die stetig wachsende serbische Kirche in Österreich hat es mit sich gebracht, dass es auch immer wieder neue Kirchen brauchte. Schon in den 1990er-Jahren haben die Serben deshalb beispielsweise die Kirche im Linzer Hafen von der Diözese Linz bekommen. Einige Beispiele der jüngeren Vergangenheit: 2018 übernahmen die Serben zudem die frühere Kapuzinerkirche in Braunau und 2019 die Herz-Jesu-Kirche in Innsbruck. Schon 2014 hat die Erzdiözese Wien die Pfarrkirche Neulerchenfeld in Ottakring an die Serbische-orthodoxe Kirche übergeben, und 2022 die Kirche "Am Schöpfwerk".
Daneben bauen die Serben aber auch eigene Kirche. So wurde beispielsweise 2002 die neue Kirche zur Auferstehung Christi in Wien-Leopoldstadt geweiht. Und derzeit wird gerade an einer neuen Kirche in Schwoich bei Kufstein gebaut. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte 2021.
Der Serbisch-orthodoxen Kirche gehören weltweit 40 Diözesen an, mit gut 3.600 Gemeinden und 2.000 Priestern. Die Zahl der Gläubigen wird weltweit auf rund 10 Millionen geschätzt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Da rund die Hälfte der Serben außerhalb Serbiens lebt, kommt der Diaspora in der Serbisch-orthodoxen Kirche große Bedeutung zu. Kirchenoberhaupt ist seit 2021 Patriarch Porfirije (Peric).
Kontaktadresse:
Serbisch-orthodoxe Diözese von Österreich
Veithgasse 3, 1030 Wien
Т.: +43 664 8645453
E-Mail: serbisch-orthodoxe.kirche@chello.at
Website: www.crkva.at
Vertreter im Ökumenischen Rat der Kirchen:
Erzbischof Slavisa Bozic