Ökumenischer Rat der Kirchen prangert Migrationspolitik der USA an
Der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen hat den Umgang der USA mit Migranten aus dem Süden angeprangert. Vor allem in einigen mittelamerikanischen Ländern herrsche ein "Migrationsnotstand", der sich zu einer humanitären Krise ausweite, erklärte der Zentralausschuss des Weltkirchenrats zum Abschluss einwöchiger Beratungen am Dienstag im südafrikanischen Johannesburg. Grund sei unter anderem die Politik unter US-Präsident Donald Trump.
"Wir verurteilen die zunehmende Unterdrückung durch Sicherheitskräfte in mehreren Teilen der Region, die Verfolgung und Ermordung sozialer Führungspersönlichkeiten, die scharfen einwanderungsfeindlichen Maßnahmen der Vereinigten Staaten und das Leid in Kuba, das durch die US-Politik, insbesondere die anhaltende Wirtschaftsblockade, verursacht wird", heißt es in einem Memorandum.
Der Aufstieg autoritärer und neoliberaler Regierungen, oft unterstützt von religiösem Fundamentalismus, habe Menschenrechte untergraben, Ungleichheit verschärft, Armut vertieft und die Abhängigkeit der betreffenden Länder von ausländischen Mächten erhöht, so das Leitungsgremium.
Vertreibung von Indigenen
Weiter äußerte sich der Zentralausschuss besorgt über die Vertreibung indigener Gemeinschaften durch internationale Konzerne für den Lithiumabbau. Diese Praktiken hätten auch Folgen für Politik, Wirtschaft und Umwelt. Generalsekretär Jerry Pillay solle sich besonders den Sorgen dieser Region widmen, in der ein Viertel der Christen weltweit lebe.
Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) besteht aus 150 Mitgliedern, acht Präsidenten und Präsidentinnen sowie 100 beratenden Personen aus allen Teilen der ökumenischen Bewegung. Er tagt alle zwei Jahre. Der ÖRK mit Sitz in Genf bildet einen Zusammenschluss von 352 christlichen Kirchen, die weltweit 580 Millionen Gläubige umfassen. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied, es bestehen aber Arbeitsbeziehungen.
Quelle: kathpress