Bischof Krautwaschl: Nächstenliebe ist Mitte des christlichen Glaubens

Nächstenliebe ist die Grundlage für ein gläubiges Leben und Maßstab für das Wirken von Christinnen und Christen in Kirche und Welt. Das hat Bischof Wilhelm Krautwaschl bei der Messe mit den Mitgliedern der Österreichischen Bischofskonferenz am Mittwochmorgen in Wien unterstrichen. Die Botschaft aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom könnte klarer nicht sein, so der Grazer Bischof unter Bezugnahme auf die Tageslesung: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen erweise sich darin, "Ihm gleich zu lieben". Das ganze göttliche Gesetz ziele darauf auf, dass der Mensch durch Liebe Leben und Heil erfahre.
Richtig verstandene Synodalität fuße ebenso auf Nächstenliebe, so der Bischof unter Verweis auf das kürzlich stattgefundene Treffen von Mitgliedern nationaler Synodenteams und partizipatorischer Gremien in der Kirche mit Papst Leo XIV. in Rom. Ein synodaler Lebensstil auf Basis von Liebe, Aufeinander-Hören und Miteinander sei angesichts multipler Krisen nötig, um in Gesellschaft und Kirche gut voranzukommen. "Unsere Aufgabe als Jünger in den Fußstapfen Jesu kann und muss es sein, alles daran zu setzen, dass Friede gelebt wird; dass jener Lebensstil dominiert, der die Menschen ein- und nicht ausschließt", sagte Krautwaschl.
Die viertägige Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz dauert noch bis Donnerstag und steht im Zeichen zahlreicher Begegnungen. Nach einem Treffen der Bischöfe mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie einem Austausch mit den Caritas-Spitzen am Dienstag kommt es am Mittwoch zu einer Begegnung mit Vertretern Orientalisch-orthodoxer Kirchen. Mit dabei ist der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan, der erst kürzlich als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) wiedergewählt worden ist.
Über die Ergebnisse der Beratungen der Bischöfe wird der Salzburger Erzbischof Franz Lackner als Bischofskonferenz-Vorsitzender im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, 7. November, um 10 Uhr (Club Stephansplatz 4, 1010 Wien), informieren.
Quelle: kathpress
