Österreichische Studentin auf Friedenseinsatz in Westbank
Am Dienstag, 28. Juni, tritt die Wiener Studentin Bettina Zangl ihren dreimonatigen Einsatz als „Ökumenische Begleiterin“ in Tulkarem in der Westbank an. „Ökumenische BegleiterInnen“ sind FriedensarbeiterInnen aus aller Welt, die in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten als zivilgesellschaftliche Zeugen auftreten. Ausgestattet mit Handy, Notizblock und Fotoapparat wird die 24 jährige gebürtige Steirerin militärische Checkpoints beobachten, in Flüchtlingscamps arbeiten und Kinder in unsicheren Gegenden auf dem Schulweg begleiten. Mögliche Schikanen und Gewaltakte an der Zivilbevölkerung wird sie dokumentieren und an entsprechenden Stellen weiterleiten.
Über ihre Motivation zum ehrenamtlichen Einsatz sagt Bettina Zangl, die in Wien Jus und Internationale Entwicklung studiert: „Für mich sehe ich die große Chance, einerseits den Nahostkonflikt besser verstehen zu lernen, und andererseits in den näheren Kontakt mit der Bevölkerung zu treten. Außerdem empfinde ich es als wesentlich, durch die komplizierte politische Lage, den Friedensgedanken in der Bevölkerung zu leben und zu stärken.“
Bettina Zangls Einsatzort während ihres Aufenthalts wird Tulkarem sein. Seit dem Versagen des Friedensprozesses von Oslo in den 1990er Jahren, dem Bau von weiteren Siedlungen und darauf folgenden Selbstmordattentaten, wurde Tulkarem durch den Bau einer riesigen Betonmauer von seinem Hinterland isoliert und die lokale Wirtschaft nahezu ruiniert.
Das „Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel“ (EAPPI), wurde im Jahr 2002 vom Weltkirchenrat ins Leben gerufen. Mittlerweile haben mehrere hundert Ökumenische BegleiterInnen aus aller Welt diesen gewaltfreien Dienst geleistet.
Die österreichische Koordination für EAPPI wird von der Diakonie Auslandshilfe, dem Internationalen Versöhnungsbund und Pax Christi im Auftrag des Ökumenischen Rates in Österreich gemeinsam getragen. Die Einsätze der „Ökumenischen BegleiterInnen“ erfolgen ehrenamtlich und werden über Spenden finanziert.
Bettina Zangl wird über ihren Einsatz laufend auf der Facebook-Seite „Bettina in the West Bank“ berichten.