ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat im vergangenen Oktober einen "Aufruf zur politischen Verantwortung von Christinnen und Christen für ein solidarisches Europa" veröffentlicht. Die Erklärung sei nach wie vor und gerade auch im Vorfeld der anstehenden EU-Wahlen im Mai 2019 aktueller denn je, so ÖRKÖ-Vorsitzender Thomas Hennefeld: "Wir stehen für ein offenes und demokratisches Europa, das auf den Pfeilern von Gerechtigkeit und Solidarität beruht".
Die Kirchen fordern in der Erklärung ein soziales Europa, "in dem die Würde eines jeden Menschen gewährleistet ist". Weiters lehnen sie ein Europa ab, "das zur Festung ausgebaut wird". Stattdessen mahnen sie mehr Hilfe für Flüchtlinge ein. Heftige Kritik wird in der Erklärung weiters an "nationalistischen Entwicklungen" in Europa geübt, gepaart mit dem Rückbau demokratischer Errungenschaften.
Der ÖRKÖ zeigt sich angesichts von Armut und Obdachlosigkeit, einer zunehmenden Ausgrenzung von Menschen und großer Wohlstandsunterschiede in Europa und innerhalb der einzelnen Länder besorgt. All dies verweise auf die bisher ungelöste Aufgabe der Verwirklichung einer solidarischen Gemeinschaft. Soziale Konfliktstoffe bedrohten das Miteinander und stellten eine Belastung für Europas Zukunft dar.
Die Kirchen verweisen in der Erklärung auf das Ökumenischen Sozialwort aus dem Jahr 2003, in dem es heißt: "Der Zugang zu sozialen Dienstleistungen in hoher Qualität muss für alle, unabhängig von Einkommen und Herkunft, gesichert werden. Öffentliche Güter beziehen ihre Legitimität und gesellschaftliche Anerkennung daraus, dass sie, von allen finanziert, auch allen in gleichem Maße zugänglich sind."
Die Verwirklichung dieser Prinzipien verlange nach einer "Europäischen Sozialcharta", fordert der ÖRKÖ. Dafür sollte ein Sozialkonvent eingerichtet werden. Wörtlich heißt es in der aktuellen Erklärung weiter: "Ohne den freien Austausch von Gütern und Dienstleistungen einzuschränken, muss die Existenz der Menschen gesichert und Chancengleichheit gegeben sein. Das ist die Aufgabe der europäischen Politik. Wir brauchen ein Europa, in dem die Würde jedes Menschen gewährleistet ist."
Hinsichtlich der aktuellen Diskussion der Themen Flucht und Migration erwartet sich der ÖRKÖ von der Europäischen Union, dass sie Menschen nicht ausgrenzt, sondern vor allem in die Integration von Menschen investiert. Dies sei "zum Wohl aller". "Europa muss ein Hafen für Menschen sein, die Schutz vor Verfolgung suchen. Wir lehnen ein Europa ab, das zur Festung ausgebaut wird", heißt es in der Erklärung wörtlich.
Warnung vor "Ungeist des Nationalismus"
Eindringlich warnen die Kirchen vor dem "Ungeist des Nationalismus": Mit nationalistischen Entwicklungen gehe der Rückbau demokratischer Errungenschaften und die Einschränkung von Grund-und Freiheitsrechten einher. Deshalb heißt es in der ÖRKÖ-Erklärung: "Wir treten für eine Europäische Union ein, in der die Bürgerinnen und Bürger ein hohes Maß an Mitbestimmung haben, das auf Gewaltenteilung, Transparenz, Pressefreiheit und einer starken Zivilgesellschaft beruht." Es sei Aufgabe der Europäischen Union, Regierungen zu sanktionieren, die gegen die Einhaltung demokratischer Grundwerte verstoßen.
Angesichts von aktuell größeren und kleineren nationalen Konflikten in Europa seien die Kirchen aufgerufen, "sich als Brückenbauerinnen zwischen Konfliktparteien bzw. Nationen zu bewähren, um so die Fundamente Europas zu stärken", hält der ÖRKÖ weiters fest. Versöhnung - ein zentraler christlicher Begriff - habe auch eine politische Dimension. Europa - "ein Kontinent in der Krise" - brauche neue zukunftsfähige Ideen und deren Verwirklichung.
Europa als Christen mit gestalten
Der ÖRKÖ-Vorstand ruft die Christinnen und Christen daher schließlich auf, die Europäische Union "im Geist der Solidarität, der Geschwisterlichkeit und der Freiheit aktiv mitzugestalten". Weiters sollten die Christen bei der im kommenden Mai anstehenden EU-Wahl die genannten Aspekte in ihre Entscheidungsfindung miteinbeziehen.
Die Erklärung im WORTLAUT
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.