ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Ihre Forderung nach einer Grundsicherung für alle Menschen in Österreich haben die Spitzenvertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) bekräftigt. ÖRKÖ-Vorsitzender Prof. Rudolf Prokschi und sein Stellvertreter, der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, haben im Interview auf "Radio Klassik Stephansdom" gerade angesichts der Corona- und Klimakrise verstärkte Anstrengungen gefordert, um Menschen in Not im Land solidarisch beizustehen.
Die Politik nehme derzeit zwar sehr viel Geld in die Hand, um die Wirtschaftsbetriebe zu stützen. Der Blick der Kirchen richte sich in dieser Situation aber gerade auf die vielen Menschen, die durch Corona ihren Arbeitsplatz verloren haben und in Armut abzugleiten drohen, so Prokschi. Wie Landessuperintendent Hennefeld ergänzte, gehe es dem ÖRKÖ vor allem darum, ob die nun von der Regierung ausgeschütteten Hilfsgelder tatsächlich dazu beitragen würden, weitere Armut im Land zu verhindern.
Die beiden ÖRKÖ-Vertreter verwiesen in diesem Zusammenhang auf die jüngste Erklärung des Vorstands des Ökumenischen Rates. Wenn man zu den Arbeitslosen und den Menschen in Kurzarbeit auch noch die Familienangehörigen hinzurechnet, befinde sich ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung in einer prekären Situation, hieß es darin. Vor diesem Hintergrund sei eine Grundsicherung für alle Menschen in diesem Land dringend notwendig. Dies könnte zugleich der Auftakt für eine klimafreundliche Ausrichtung der Wirtschaft und eine solidarische Gestaltung der Gesellschaft sein.
Für Umverteilung von Reich zu Arm
Hennefeld warnte im "Radio Klassik"-Interview vor einem weiteren Auseinanderdriften der Gesellschaft. "Es muss einen Ausgleich in der Gesellschaft geben", und das bedeute eine Umverteilung von Reich zu Arm. Deshalb dürfe die Wirtschaft nun auch nicht einfach wieder "hochgefahren" werden in einen Vor-Corona-Modus. Sorgen bereiteten Hennefeld auch antidemokratische Tendenzen in einigen europäischen Ländern.
Hennefeld wörtlich: "Ich appelliere an die Politik, aber auch an alle anderen Verantwortlichen, jetzt diese Krise zu nutzen, um grundsätzlich darüber nachzudenken, wie wir unser Wirtschaftssystem, aber auch unser Zusammenleben so transformieren können, damit es zukunftsfähig ist und bleibt. Damit auch die nächsten Generationen eine Welt vorfinden, in der man gut leben kann."
Nicht unbedingt "bedingungslos"
Wie die von den Kirchen geforderte Grundsicherung im Detail aussehen soll, sei Aufgabe der Experten, so Prokschi und Hennefeld übereinstimmend. Ein sogenanntes "bedingungsloses Grundeinkommen" sei damit jedenfalls nicht automatisch gemeint, sagte Prokschi. "Der Mensch verwirklicht sich ja auch durch Arbeit", stellte der ÖRKÖ-Vorsitzende fest. Für ihn liegt in einer Grundsicherung jedenfalls auch der Ansporn begründet, "dass Arbeit geschaffen und diese gerecht entlohnt wird".
Hennefeld mahnte in diesem Zusammenhang eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über Arbeit ein. Schon in der jüngsten ÖRKÖ-Erklärung sei darauf hingewiesen worden, dass Arbeit weit mehr sei als bloße Erwerbsarbeit. Noch deutlicher als vor der Pandemie-Krise stehe jetzt auch die Unverzichtbarkeit von Arbeit im Dienst der Familie, der Pflege, der Erhaltung der Natur, der Bewahrung des Kulturerbes usw. vor Augen. Auch diese Arbeit sei zu bewerten und existenziell abzusichern. Und der Landessuperintendent ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn wir von der Schöpfungsverantwortung ausgehen, dann müssten einige Arten von Arbeit ja sogar negativ entlohnt werden, weil sie Schaden anrichten."
Die "Radio Klassik"-Sendung "Perspektiven" mit Prokschi und Hennefeld ist im Podcast zum Nachhören abrufbar unter: https://radioklassik.at/programm/podcast/.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.