ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Am 3.5. widmeten sich über 60 Mitarbeitende und Interessierte aus unterschiedlichen christlichen Kirchen im Rahmen des 41. Ökumenischen Theologischen Tages der Frage nach Armen und Armut im Kontext unserer Gesellschaft.
Nach einem Morgengebet, angeleitet vom altkatholischen Pfarrer und Vorsitzenden des Forums der christlichen Kirchen in OÖ Mag. Samuel Ebner, lenkte der römisch-katholische Bischof Dr. Manfred Scheuer den Blick zuerst auf Armut als geistliche Haltung, die er als Abkehr vom Leistungsgedanken, von Ich-Zentriertheit, Macht und Materialismus beschrieb. Eine solche Haltung meine auch die Annahme meiner selbst, meiner Begrenztheit und meines konkreten Geworden-Seins.
Der Sozialexperte der Diakonie Österreich und Mitbegründer der österreichischen Armutskonferenz, Mag. Martin Schenk brachte für die Veranschaulichung der Antwort auf die ihm gestellte Frage „Wer ist arm und was bedeutet das?“ Brot und Rosen mit. In seinem Vortrag wurde immer wieder deutlich, dass Armut einen Mangel an Brot bedeute, an Materiellem, also der Möglichkeit, Nahrungsmittel kaufen oder die Mietkosten bezahlen zu können. Armut bedeute aber auch ein Mangel an Rosen, also eingeschränkte Freiheit und Entscheidungsmöglichkeiten, verwehrte Teilhabe und Anerkennung oder auch ein Mangel an Erfahrung von Selbstwirksamkeit und stabilen Beziehungen.
Der Leiter des Bibelwerkes Linz, Dr. Reinhard Stiksel, stellte zu Beginn seines Referats die Frage, wer zur Zeit Jesu und des Neuen Testaments arm bzw. reich gewesen sei? Mit dem Hintergrundwissen um antike Lebenserhaltungskosten, Besitzverhältnisse und Güterverbrauch wurden die anschließend analysierten Bibeltexte anschaulich und lebendig. Die dargestellte Sozialstruktur der Jesusbewegung wie auch die behandelten Bibeltexte zeigten nicht nur die Option für die Armen, sondern ebenso deutlich die Relevanz der Botschaft Jesu für Vermögende. Neben mahnenden Worten an Reiche werden darin auch konstruktive Impulse gegeben, den Reichtum in gutem Sinne zu nutzen und die eigene Haltung zu ändern.
In der Diskussion der Referenten mit den Zuhörenden, wurde u.a. die Frage gestellt, wie Arme und Benachteiligte ohne Beschämung Teil unserer Gesellschaft und unserer Gemeinden werden können. Gemeinsam wurde über konkrete Maßnahmen nachgedacht, wie z.B. beim Kirchenkaffee/Pfarrkaffee keine fixen Preise zu verlangen, sondern ein Körbchen mit freiwilligen Spenden aufzustellen; oder Zuschüsse möglichst anonym beantragen zu können; oder vermehrt auf universale Leistungen zu setzen, die für alle gleich sind.
So wird es z.B. auch im Linzer Of(f)enstüberl gehandhabt, in dem jede/r ein gratis Frühstück bekommt, ohne seine Bedürftigkeit nachweisen zu müssen. „Wer gemütlich frühstücken gehen möchte und es sich leisten kann, der geht ins Kaffeehaus und kommt nicht zu uns“, wie Dr. Georg Wagner, Geschäftsführer der Evangelischen Stadt-Diakonie Linz am Nachmittag anmerkte. In seinem Praxis-Einblick sprach Wagner auch viele strukturelle Faktoren an, die Armut begünstigen und sieht dabei die Politik massiv gefordert. Die Stadt-Diakonie setzt aber auch selbst viele Maßnahmen, Armut nachhaltig entgegen zu wirken: Sie beteiligt sich z.B. am Projekt „Zuhause angekommen“, in dem wohnungslosen Familien oder Einzelpersonen kostenloser Wohnraum zur Verfügung gestellt wird.
Der katholische Theologe und ehemaliger Obdachlosenseelsolger, Dr. Helmut Eder, erzählte in seinem Impuls von Begegnungen, Freundschaften und Vertrauensbeziehungen mit Wohnungslosen und Menschen „mit besonderer Lebensweise“, wie Eder sagte, für den die Bezeichnung „Arme“ oft mit Abwertung verbunden ist. Eder plädierte für eine Haltung der Aufmerksamkeit und Wertschätzung gegenüber Benachteiligten und sprach sich auch für eine Einübung dieser Haltung in der Praxis aus.
Gudrun Becker (Ökumene-Beauftragte Diözese Linz)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.