ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
In der Ökumene wird in der Praxis einiges vorweggenommen, was offiziell noch nicht möglich ist. Zu dieser Einschätzung kommt der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Superintendent Lothar Pöll, im "Studio Omega"- Interview. Die Entwicklung gehe in jene Richtung, die auch Papst Franziskus immer wieder einschlägt: "Die Barmherzigkeit ist wichtiger als die genaue Einhaltung von kirchlichen Vorschriften."
Pöll sprach diesbezüglich etwa die gemischt-konfessionellen Ehepaare und die Frage des Zugangs zur Kommunion an: "Es wäre eine große Hilfe, wenn die Ehepartner auch an der Eucharistie der jeweils anderen Kirche teilnehmen könnten". Der ÖRKÖ-Vorsitzende wünschte sich eine Art "Gastmitgliedschaft" in anderen Kirchen, damit etwa der evangelische Ehepartner als vollwertiges Mitglied in einer katholischen Pfarrgemeinde mitleben kann, "ohne die eigene Tradition aufzugeben". Bei katholisch-evangelischen Paaren funktioniere dies in der Praxis oft schon sehr gut, so der ÖRKÖ-Vorsitzende: "Die Menschen handeln ihrem Gewissen nach und können auch gar nicht mehr anders."
Pöll äußerte sich gegenüber "Studio Omega" im Vorfeld der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner). Als Pöll Anfang 2014 sein Amt als Vorsitzender des ÖRKÖ antrat, wollte er "viele kleine Schritte zur Vertiefung der Beziehungen zwischen den Kirchen setzen". Das sei seither durchaus gelungen, so seine Bilanz. Sehr gut funktioniere die Zusammenarbeit der Kirchen etwa im gesellschaftspolitischen und sozialen Bereich. Er verwies u.a. auf die aktuellen Herausforderungen durch den internationalen Terror oder die großen Flüchtlingsströme. Quer durch alle Konfessionen würden die Kirchen bzw. auch die kirchlichen Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, so Pöll.
Eine große Herausforderung für alle Kirchen sei die Beziehung zum Islam bzw. zu den Muslimen, führte der ÖRKÖ-Vorsitzende weiter aus. "Wie gehen wir als christliche Kirchen mit unseren muslimischen Mitbürgern um?" Dass hier orthodoxe und vor allem altorientalische Kirchen weit zurückhaltender seien als westliche Kirchen sei aufgrund der geschichtlichen wie auch gegenwärtigen Erfahrungen der Christen im Nahen Osten nur allzu verständlich. Gerade deshalb sei aber auch der Austausch innerhalb der Kirchen so notwendig.
Notwendig sei auch eine gemeinsame Linie, wie die Kirchen mit Muslimen umgehen, die zum Christentum konvertieren wollen. Hier stimme man inzwischen darüber überein, dass es eine ausführliche Vorbereitung und Unterrichtung der Taufwerber brauche. Diese sollte mindestens ein Jahr lang dauern, so Pöll.
Unterschiedlich seien noch die theoretischen und praktischen Zugänge der Kirchen zu gemischt-religiösen Paaren. Das betreffe etwa die Hochzeit von christlich-muslimischen Paaren wie ganz grundsätzlich deren seelsorgliche Betreuung, wobei in den orthodoxen Kirchen die kirchliche Eheschließung mit einem Muslimen gar nicht möglich ist.
Der ÖRKÖ-Vorsitzende verwies zugleich auf die neue Broschüre "Solidarische Gemeinde", die aus dem Prozess "sozialwort 10+" entstanden ist und dieser Tage erscheint. Damit wolle man Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Pfarrgemeinden und andere kirchliche Gruppierungen ihr soziales Profil noch schärfen können. Die Kirchen hätten die Aufgabe, die "Option für die Armen" verstärkt aufzugreifen, unterstrich Pöll.
"Je mehr wir unsere Beziehungen vertiefen und Vertrauen schaffen, umso mehr wird möglich" zeigte sich Pöll zuversichtlich. Derzeit hat der ÖRKÖ 16 Mitglieder. Darüber hinaus arbeiten eine Reihe von kirchlichen Organisationen als Beobachter mit.
Abschied nehmen mussten die Kirchen 2015 von Oberin Christine Gleixner. Sie sei im wahrsten Sinne des Wortes die "Mutter der Ökumene" in Österreich gewesen so Pöll. Viel ökumenische Initiativen seien ohne Gleixner schlicht nicht möglich und undenkbar gewesen. Sie war auch (von 2000 bis 2005) die erste und bislang einzige weibliche Vorsitzende des Ökumenischen Rates.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.