ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Mit einem Gottesdienst in der Anglikanischen Christ Church in Wien haben die Kirchen am Sonntagabend offiziell den "Tag des Judentums" begangen. Zu dem nicht öffentlichen Gottesdienst, der online übertragen wurde, hatten der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich und der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit geladen. Die Predigt hielt der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der für noch mehr Versöhnung zwischen Christen und Juden und einen neuen Zugang zum christlich-jüdischen Dialog plädierte: "Nicht belehren und missionieren, sondern voneinander lernen und miteinander auf dem Weg sein in Gemeinschaft", so der Appell Hennefelds.
Das Christentum tendiere immer noch dazu, das Jüdische abzuwerten und den neuen Bund Jesu über den alten Bund Gottes mit seinem Volk Israel zu stellen, räumte Hennefeld ein. Er sprach vom Bild des "verstockten und blinden Juden, der es noch immer nicht begreift, nicht sehen will, dass Jesus der Messias ist, dass er den neuen Bund begründet hat".
Hennefeld rief deshalb dazu auf, die "christliche Brille" abzunehmen und jüdischen Texten unvoreingenommen sowie "mit einem Herzen zu begegnen, das Gemeinschaft und Versöhnung sucht". Wenn man das berücksichtige, dann dürfe man auch die christliche Brille wieder aufsetzen, denn "dann werden wir die Texte anders und neu lesen". Hennefeld wörtlich: "Ich glaube als Christ, dass Jesus Gottes Sohn ist, dass er der Messias ist, dass er gekommen ist, die Welt zu retten." Jesus selbst spreche beim letzten Abendmahl vom neuen Bund. Aber der entscheidende Unterschied zum anfänglichen Lesen mit christlicher Brille sei, "dass ich es nicht im Gegensatz, nicht im Kontrast zum Volk Israel oder zum Judentum tue".
Der jüdische Weg sei ein Weg zu Gott. "Und wir Christen sollen zur Kenntnis nehmen, dass Juden für ihre Religion Jesus nicht brauchen, auch wenn das manchen schmerzt", betonte der Landessuperintendent: "Gott hat dem Menschen etwas ins Herz gelegt, dass ihn dazu bringt, je eigene Wege zu Gott zu finden. Es gibt einen jüdischen und einen christlichen Weg. Und noch viele weitere Wege. Und auch diese Wege verzweigen sich immer wieder." Und nochmals mit anderen Worten: "Ich kann Christus als Sohn Gottes annehmen und trotzdem dem Judentum einen eigenen Weg zusprechen. Das ist kein Widerspruch."
Dem Gottesdienst standen der anglikanische Bischofsvikar Patrick Curran, der katholische Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki, der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic), der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan sowie der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld vor; weiters auch der Präsident des Koordinierungsausschusses Prof. Martin Jäggle, der Geschäftsführer des Ausschusses Yuval Katz-Wilfing, die katholische Publizistin (mit jüdischen Wurzeln) Ruth Steiner und Rosie Evans von der Anglikanischen Kirche. Der Gottesdienst in der Anglikanischen Christ Church in Wien wurde coronabedingt via Radio Maria und Livestream übertragen.
Bischofsvikar Schutzki erinnerte in seinen Worten an die Wiener Gesera vor 600 Jahren. Am 23. Mai 1420 gab Herzog Albrecht V. den Befehl, alle Juden im Herzogtum Österreich gefangen zu nehmen. Das war der Startschuss für eines der dunkelsten Kapitel in der österreichischen Geschichte: die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung von Wien und Niederösterreich zwischen Mai 1420 und dem 12. März 1421. Es kam zur völligen Auslöschung aller jüdischen Gemeinden und allen jüdischen Lebens im damaligen Österreich (durch Zwangstaufen, Vertreibungen, Plünderungen und Mord). Die "Wiener Gesera" fand am 12. März 1421 mit der Verbrennung der etwa 210 überlebenden Wiener Juden auf der Erdberger Gänseweide - damals noch vor den Toren und Mauern Wiens - ihren Abschluss.
Schutzki sprach von der unbedingten Verpflichtung, diese und auch viele weitere furchtbare Episoden der Geschichte Wiens bzw. Österreichs niemals zu vergessen. Und er stellte die warnende Frage: "Kann so etwas auch heute noch passieren?"
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.