ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Ein lauter Schrei für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und gegen die weltweit zunehmende Christenverfolgung - das sollte der Schweigemarsch für verfolgte Christen sein, mit dem am Freitagnachmittag die "Lange Nacht der Kirchen" in Wien eröffnet wurde. An der Spitze der Kundgebung standen Militärbischof Werner Freistetter und der Wiener Weihbischof Franz Scharl, die Kardinal Christoph Schönborn aufgrund seiner Rekonvaleszenz vertraten. Weitere Teilnehmer waren der serbisch-orthodoxe Wiener Bischof Andrej (Cilerdzic) und der orthodoxe Erzpriester Ioannis Nikolitsis als Vertreter von Metropolit Arsenois (Kardamakis). Mit ihnen zogen mehrere hundert Teilnehmer durch die Wiener Innenstadt.
Der Schweigemarsch helfe, die Gesellschaft in Bezug auf die bedrohte Lage von Christen in aller Welt wachzurütteln, sagte Militärbischof Freistetter am Rande der Veranstaltung im Interview mit Studio Omega. In Österreich sei man es gewohnt, Christen als eine dominante Gruppe zu verstehen; "und deswegen tun wir uns schwer, uns hineinzudenken in Situationen, in denen Christen verfolgte und diskriminierte Minderheiten sind".
Christen seien die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft, erinnerte der Bischof: "Deswegen finde ich es ganz besonders wichtig, dass wir hier ein Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit im Gebet setzen." Österreichs Christen müssten zeigen, dass ihnen die Situation ihrer Glaubensgeschwister in anderen Teilen der Welt nicht egal ist.
Er selbst habe bei Aufenthalten im Nahen Osten erfahren, "wie schwierig es für die oft sehr kleinen Gruppen von Christen ist, dort zu leben und zu überleben", sagte Freistetter. Entscheidend für eine Verbesserung der Lage vor Ort ist aus Sicht des Bischofs die Errichtung staatlicher Strukturen, die die Menschenrechte gewährleisten können. "Das ist außerordentlich schwierig, vor allem in Bürgerkriegssituationen, aber das muss das Ziel der internationalen Gemeinschaft sein." Nur Staaten könnten Religionsfreiheit gewährleisten und garantieren.
Die "Lange Nacht der Kirchen" drücke mit ihren offenen Kirchentüren und Veranstaltungen die Pluralität und Vielfalt des christlichen Glaubens aus. Und genau für diesen Glauben würden Menschen in zahlreichen Regionen der Welt verfolgt, betonte der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) beim Schweigemarsch durch die Wiener Innenstadt. Er hoffe, dass der Marsch mithilft, auf das erlittene Unrecht und die Leiden der verfolgten Gläubigen aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang erinnerte Bischof Andrej an die vor fünf Jahren entführten Metropoliten von Aleppo, Mor Gregorios Youhanna Ibrahim (syrisch-orthodox) und Boulos Yazigi (griechisch-orthodox) und rief zum Gebet für sie auf. Auch sei es ihm ein Anliegen, auf die Situation der koptischen Christen in Ägypten hinzuweisen, die immer wieder Opfer von Attentaten und Gewalt seien.
Galoppierende Christenverfolgung
Namens der Veranstalter sprach der Generalsekretär von "Christen in Not" (CiN), Elmar Kuhn, am Beginn des Schweigemarsches von einer "weltweit galoppierenden Christenverfolgung": Seien Christen im Jahr 2015 in 124 Staaten der Welt bedrängt und verfolgt gewesen, so habe sich diese Zahl mittlerweile auf 144 erhöht. Grund für die Verfolgung sei allein der Umstand, dass sie "das Kreuz Jesu Christi in die Mitte ihres Lebens stellen".
Das Engagement für verfolgte Christen sei aber nicht erfolglos, so Kuhn unter Verweis auf den Freispruch der pakistanischen Christin Asia Bibi. Es bleibe aber gerade im Blick auf Pakistan noch viel zu tun, wo mittlerweile fast 1.000 Christen wegen vermeintlicher Blasphemie im Gefängnis seien. Bereits mit wenigen Euro können man diesen Menschen einen angemessen Rechtsbeistand ermöglichen. Neben Spenden sei das Gebet die größte Hilfe. Der Nationaldirektor von Missio Austria (Päpstliche Missionswerke in Österreich), Pater Karl Wallner betonte den Wert, sich für Christenverfolgung öffentlich einzusetzen, denn: "Schweigen ist feige, Reden ist Silber und Beten ist Gold."
Die Menschenrechtssprecherin der ÖVP, Gudrun Kugler, beklagte das verhaltene Reagieren westlicher Politiker auf die immer größer werdende Christenverfolgung. Grund dafür seien ein schlechtes Gewissen aufgrund der Vergangenheit ihrer Heimatstaaten als Kolonialmächte und eine überzogene Political Correctness. Verfolgte Christen bräuchten konkrete politische und auch finanzielle Unterstützung. Daher sei der Besuch von drei Patriarchen christlicher Kirchen aus dem Orient beim österreichischen Bundeskanzler im vergangenen Dezember so wichtig gewesen, erinnerte die Nationalrätin.
Die Teilnehmer des Schweigemarsches zogen vom Stephansplatz über die Malterserkirche in der Kärntner Straße zum Denkmal für die Opfer des NS-Regimes auf dem Albertinaplatz. Er endete mit einer ökumenischen Feier in der lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.