ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Karlsruhe wird in der kommenden Woche zur Bühne des weltweiten Austauschs von Kirchen und Religionsgemeinschaften. Vom 31. August bis 8. September hält der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) dort seine Vollversammlung ab. Unter dem Leitwort "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt" werden rund 800 Delegierte erwartet. Hinzu kommen Berater, Gäste und internationale Besucher. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit etwa 4.000 teilnehmenden Christinnen und Christen aus mehr als 100 Ländern. Erstmals überhaupt in der Geschichte des 1948 gegründeten Dachverbands mit Sitz in Genf tagt die Versammlung in Deutschland. Wegen Corona wurde der Termin um ein Jahr verschoben.
Zur Eröffnung der nur alle sechs bis acht Jahre organisierten Versammlung kommt auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der sich am Mittwoch mit einer Ansprache an die Delegierten wenden wird. Sprechen wollen dann auch ein Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie der Muslime.
Der ÖRK berät in Karlsruhe über internationalen christlichen Dialog, Theologie sowie über gesellschaftspolitische Fragen. Thematisiert werden beispielsweise Klima- und Umweltschutz, Abrüstungsfragen sowie der weltweite Kampf gegen Hunger und Armut. Einen Schatten wirft der russische Angriff auf die Ukraine. In Karlsruhe werden auch Delegierte aus Russland und der Ukraine erwartet.
ÖRK-Sprecherin Marianne Ejdersten beschrieb den Weltkirchenrat kurz vor Tagungsbeginn als einzigartiges Forum für weltweiten Dialog. "Niemand außer dem ÖRK kann alle Kirchen an einen Tisch bringen." Dies sei aktuell besonders wichtig. "Wir erleben große Krisen, den Krieg in der Ukraine, wachsenden Hunger weltweit oder die sozialen Erschütterungen durch steigende Lebensmittel- und Energiepreise." All diese Krisen erforderten verstärkten internationalen Dialog.
Am Ende der Tagung wollen die Delegierten mehrere Stellungnahmen zu verschiedenen Themen beschließen. Ausschüsse haben dazu diverse Papiere vorbereitet. Konflikte werden etwa bei der Positionierung zum Nahostkonflikt erwartet. Besonders die deutschen Delegierten wollen Beschlüsse verhindern, die als israelfeindlich oder gar antisemitisch verstanden werden könnten. Umgekehrt gibt es im ÖRK starke Stimmen, die mehr Unterstützung für christliche Gruppen im Nahen Osten fordern.
Parallel zu den neuntägigen Beratungen des Weltkirchenrats organisieren die Stadt Karlsruhe und die Landeskirche ein kostenfrei zugängliches Kultur- und Begegnungsprogramm mit rund 250 Veranstaltungen. Die Vielfalt der teilnehmenden internationalen Kirchen und Religionsgemeinschaften spiegelt sich in Gottesdiensten nach verschiedenen christlichen Traditionen und Riten.
Katholische Kirche kein Vollmitglied
Im Weltkirchenrat vertreten sind vor allem evangelische, anglikanische und orthodoxe Kirchen. Gewählter Generalsekretär ab Jänner 2023 ist der Südafrikaner Jerry Pillay, bis dahin leitet der Rumäne Ioan Sauca den ÖRK kommissarisch. Viel spricht aber dafür, dass Pillay, der früher Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen war, auch in Karlsruhe manchen Faden im Hintergrund ziehen wird.
Die katholische Kirche ist kein Vollmitglied des Weltkirchenrats, versteht sich jedoch als enger Partner. Seit 1965 gibt es eine Gemeinsame Arbeitsgruppe von Vatikan und ÖRK. In wichtigen ÖRK-Kommissionen, so für Glauben und Kirchenverfassung sowie für Weltmission und Evangelisation, arbeiten katholische Theologen als Vollmitglieder mit. Auch in Karlsruhe hat die katholische Kirche Gaststatus und wird mit einer 20-köpfigen Delegation präsent sein, der unter anderen der vatikanische "Ökumeneminister" Kardinal Kurt Koch und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, angehören. Papst Franziskus hat eine Grußbotschaft an die Teilnehmer der Vollversammlung angekündigt.
Einer katholischen ÖRK-Mitgliedschaft stehen theologische und kirchenpolitische Grundhaltungen, etwa zu Amtsverständnis, zur Eucharistie oder zur Vorrangstellung des Papstes entgegen, außerdem die schiere Größe der katholischen Kirche im Vergleich zu den anderen Kirchen.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.