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Die theologischen Grundlagen der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Wie der katholische französische Priester Paul Couturier der Gebetswoche neues Leben einhauchte – Von Prof. Josef Außermair

omega, 14.1.2022

 

So wichtig in der Ökumenischen Bewegung seit jeher die organisatorischen Bemühungen auch waren, das gemeinsame Gebet für die Einheit hatte stets einen besonderen Stellenwert und häufig auch einen Vorrang allen menschlichen Aktivitäten gegenüber.

 

Im Gegensatz zur Gebetswoche am Beginn jedes Jahres (der Woche nach dem ersten Sonntag im Januar), die vor allem von der Evangelischen Allianz forciert wurde, und den Tagen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten, die auch von einigen Päpsten als besondere Gebetszeit für die Einheit lanciert wurden, hat sich die Gebetswoche vom 18. bis 25. Januar weltweit durchgesetzt.

 

Der anglikanische Geistliche Spencer Jones und Lewis Wattson von der amerkanischen Episkopalkirche trugen sich mit dem Gedanken einer Gebetsbewegung für die Aussöhnung der christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Als Frucht ihrer Bemühungen reifte für das Jahr 1908 die Idee einer ökumenischen Gebetswoche, die auf die Tage zwischen Petri Stuhlfeier und Pauli Bekehrung (18. bis 25. Januar) festgelegt wurde. Damit sollte symbolisch die Vereinigung des Petrus von Rom und des Paulus von London bzw. Canterbury zum Ausdruck kommen. Noch im gleichen Jahr trat Lewis Wattson zur katholischen Kirche über, was für das Schicksal der Gebetwoche folgenschwer war. Die Konversion ihres Mitbegründers ließ Misstrauen aufkommen. So konnte diese Gebetswoche weder in der anglikanischen Gemeinschaft noch in den nichtkatholischen Kirchen und Gemeinschaften Wurzeln schlagen. Aufgrund dieser Ereignisse fristete die Weltgebetsoktav in den folgenden Jahren ihr Dasein als eine von vielen katholischen Privatandachten, die keine Resonanz außerhalb der katholischen Mauern hervorrief.

 

In der Mitte der dreißiger Jahre änderte sich diese Situation schlagartig. Was war geschehen? Ein unbekannter katholischer Priester aus Lyon, Paul Couturier, hatte der Gebetswoche neues Leben eingehaucht. 1906 zum Priester geweiht studierte er Naturwissenschaften in Lyon. Seine Oberen steckten ihn in ein kirchliches Gymnasium, wo er hinfort Mathematik, Physik und Chemie zu unterrichten hatte.

 

In einem Alter, wo die meisten ihrem wohlverdienten Ruhestand entgegensteuern, ließ sich Paul Couturier auf ein neues geistiges Abenteuer ein. Einen ersten vorbereitenden Anstoß empfing er in den Einkehrtagen des Jahres 1920. Der Jesuit Albert Valensin regte an, er möge sich der russischen Emigranten in der Umgebung von Lyon annehmen, was zum ersten Kennenlernen der Orthodoxie führte.

 

1932 hatte ihn während eines Aufenthalts in der belgischen Benediktinerabteil Amay-sur-Meuse ein Zitat des Kardinals Mercier stark beeindruckt: Um sich zu vereinigen, muss man sich lieben, um sich zu lieben, muss man sich kennen, und um sich kennen zulernen, muss einer dem anderen entgegengehen. Nach Lyon zurückgekehrt, reifte in ihm die Einsicht, dass die Weltgebetsoktav nicht mehr in der bisherigen Gesinnung fortgeführt werden kann. Sein neu gewonnenes Verständnis war von der Erkenntnis geprägt, dass die sichtbare Einheit des Gottesreiches komme, so wie Christus es will, und mit den Mitteln, die Er will. Jeder Verdacht, Christen anderer Kirchen und Gemeinschaften zu einer „Rückkehr“ nach Rom drängen zu wollen, sollte vermieden werden.

 

Bis zu seinem Vierundfünfzigsten Lebensjahr hatte Paul Couturier keine einzige Zeile veröffentlicht. So griff er zur Feder und legte seine Gedanken im Aufsatz „Zur Psychologie der Weltgebetsoktav“ nieder. Das Echo, das der Aufsatz in der christlichen Öffentlichkeit hervorrief, war unerwartet groß. Fern von jeder konfessioneller Vermischung war er überzeugt, dass man sich auf der Grundlage eines gemeinsamen Christusglauben begegnen könne. Seine Auffassung vom Mitbeten der getrennten Christen fasste er folgendermaßen zusammen: In mein Gebet strömt wesentlich ihr Gebet, das Gebet der getrennten Brüder, hinein. Ich brauche sie nur gewähren zu lassen. … Umgekehrt bete auch ich in jedem der anderen. Das Gebet für die Einheit, das aus meinem Herzen aufsteigt, geht über den geistigen Kreislauf des mystischen Leibes Christi hinein in das Gebet meines Bruders, der vielleicht durch den Inhalt seiner Glaubensüberzeugungen weit von mir entfernt ist. Aber wenn er in seinem Leben Gott nähersteht als ich, wird mein armes Gestammel in seinem Gebet die beste Wirksamkeit erreichen.

 

Die Gebetswoche und damit auch sein Verständnis von Ökumenismus wollte er auf drei Pfeilern aufruhen lassen: Eine erste Voraussetzung ist das Schuldbe­kenntnis, das im Geist der Demut, des Gebetes und der Buße abgelegt wird. Zweitens soll dieses von den einzelnen Konfessionen eigenständig vollzogene Schuldbekenntnis in eine ökumenische Konvergenz einmünden. Drittens darf die ökumenische Perspektive in keiner Weise die Unabhängigkeit der verschiedenen Theologien gefährden.

 

Für Paul Couturier ist dabei das Hohepriesterliche Gebet (Joh 17) der Prototyp eines jeden Gebetes für die Einheit. Sein zentrales Anliegen besteht darin, Christus in uns den Vater um die Einheit bitten zu lassen. Er sieht deutlich die Voraussetzung und die Konsequenz dieses Gebetes: Christus in uns beten zu lassen fordert von uns, die Wege zu gehen, die Er will, so unbekannt, lang, unwegsam und tragisch sie auch sein mögen. Die christliche Einheit wird dann erreicht sein, prophezeit er, wenn der betende Christus in allen Konfessionen genügend christliche Seelen gefunden haben wird, dass er von sich aus nunmehr seinen Vater um die Einheit bitten will. Er empfiehlt den Akt der Bekehrung, der die Selbstgenügsamkeit und menschliche Beschränkung aufbricht und zu Gott hinwendet. Dabei ist Bekehrung kein Produkt des menschlichen Willens, sondern besitzt dem Wesen des Gebetes entsprechend Geschenkcharakter. Bekehrung und Erneuerung durchdringen jede ökumenische Bemühung und bringen die gesamte kirchliche Gemeinschaft auf den Weg zur Einheit voran.

 

Nach seinem Tode im Jahre 1953 hatte Couturiers Betonung des Primats der inneren Haltung Eingang in das Ökumenismusdekret des II. Vatikanums (verabschiedet am 21. 11. 1964) gefunden: Diese Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens ist in Verbindung mit dem privaten und öffentichen Gebet für die Einheit der Christen als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen; sie kann mit Recht geistlicher Ökumenismus genannt werden. Couturiers ökumenisches Verständnis erfuhr eine starke Rezeption im Ökumenischen Direktorium von 1967 und im Direktorium zur Ausübung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus von 1993 sowie in der Enzyklika des Papstes Johannes Paul II. Ut unum sint.

 

Das Anliegen dieser Weltgebetswoche kann man in drei Punkten so zusammenfassen:

 

Sie ist eine Woche

 

des Dankens für unsere Einheit in Christus,

 

des bußfertigen Hörens auf den Willen des Herrn in der Situation des Widerspruchs zwischen unserem Einssein in Christus und unserer Uneinigkeiten als Kirchen und

 

des Bittens um Gehorsam für den jeweils nächsten Schritt in den Fußstapfen unseres Herrn.

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