Kardinal Christoph Schönborn: "Schauen wir auf die Menschen , die in diesem Osterfest die Not des Krieges hautnah erleben"
Das Osterfest steht heuer unter einem besonders dramatischen Vorzeichen: Den Ereignissen, dem Krieg in der Ukraine. Wie kann Osterfreude aufkommen bei einer solchen erschreckenden Dramatik? Ich wünsche Ihnen vor allem eine Erfahrung: Dass wir auf die Menschen schauen, die in diesem Osterfest die Not des Krieges hautnah erleben; durch Verletzte, durch Tote, durch zerstörte Häuser, zerstörte Wohnungen, durch alle Entbehrungen, die der Krieg mit sich bringt. Die Sorge um die Männer, die als Soldaten raus müssen; von beiden Seiten; russische und ukrainische Seite. Das alles im Herzen zu haben und darauf zu vertrauen, dass trotzdem das Gute siegt, trotzdem das Leben stärker ist als der Tod. Das ist gerade in dieser Zeit, in dieser Situation eine ganz konkrete Form von Osterglaube: Darauf zu vertrauen, dass Christus auferstanden ist und für uns da ist.
Und ich empfehle Ihnen das, was die Menschen in der Ukraine und in Russland machen, wenn sie Ostern feiern. Sie grüßen einander mit dem Gruß "Christos voskrese!" Und man antwortet darauf: "Voistinu voskrese! - Christus ist erstanden und man antwortet darauf Christus ist wahrhaft erstanden. Ich würde es gerne sehen, wie in der Ukraine und in Russland in dieser Situation an Ostern Menschen einander diesen Wunsch zusprechen. Das hat ein ganz besonderes Gewicht.
Bischof Michael Bünker: "Eine Liebesgeschichte von Gott mit den Menschen"
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Das ist der orthodoxe Gruß zu diesem Ostersonntag, zur Auferstehung. Die Auferstehung ist schwer zu glauben, denn der Tod hat etwas Endgültiges. Tot ist tot, da wird keiner wieder lebendig. Das ist unsere Lebenserfahrung; gerade in Zeiten der Pandemie, in Zeiten des Krieges, wo der Tod uns täglich vor Augen geführt wird. Aber auch für die Jüngerinnen und Jünger Jesu war der Tod etwas Schreckliches. Sie haben geweint um ihren Meister, sie waren verzweifelt.
Wir kennen aber auch die Geschichten, wie Jesus seinen Jüngerinnen und Jünger dann erschienen ist als Auferstandener. Maria Magdalena erschien dann als Gärtner. Sie hatte ihn gar nicht erkannt. Sie hat gefragt: Bist du der Gärtner? - Erst als er sich zu erkennen gab und sie bei ihrem Namen angesprochen hat, hat sie ihn erkannt. Oder die Jünger, die nach Emmaus gingen, haben ihn nicht erkannt. Erst als er das Brot gebrochen hat, haben sie ihn erkannt und gesagt: Brannte nicht unser Herz?!
Das heißt, die Auferstehung ist schwer zu glauben, aber die Auferstehung ist zu spüren. Sie ist eine Liebesgeschichte; eine Liebesgeschichte von Gott mit den Menschen. Dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben und dass wir das Leben spüren dürfen, immer wieder in der Auferstehung.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Damit grüße ich Sie an diesem Ostersonntagmorgen.
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