Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
Die Ukraine steht trotz des Krieges für das größte Geschenk, das Gott den Menschen gegeben hat, die Freiheit: Darauf hat der Erzpriester Yuriy Kolasa, Generalvikar der katholischen Ostkirchen in Österreich, am Samstag im Stephansdom hingewiesen. Kolasa feierte gemeinsam mit den ukrainisch-griechisch-katholischen Priestern aus Wien die "Göttliche Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomus" in deutscher und ukrainischer Sprache um Frieden für die Menschen in der Ukraine. Mit dem Gottesdienst beende er einen "Gebets-Marathon", der seit Montag in ganz Österreich in Gedenken an den Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine (24.2) erinnert hat. Ziel war es, den Millionen Opfern und Vertriebenen eine Stimme zu geben, erläuterte Kolasa.
Mitgefeiert haben u.a. der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan, der Wiener Weihbischof Franz Scharl sowie die ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler. Grußworte kamen auch von Kardinal Christoph Schönborn, der sich seit Freitag auf Einladung der Muslim World Leage in Saudi-Arabien aufhält. Er bete jeden Tag für die Menschen in der Ukraine, einen gerechten Frieden und ein Ende des Krieges, las Kolasa aus dem schriftlich vorliegenden Grußwort vor.
Der Generalvikar für die katholischen Ostkirchen bezeichnete den Angriffskrieg in seiner Predigt als ungerecht, unbegründet, brutal und völkerrechtswidrig. Der Krieg habe bereits Tausende von Tote und Verletze mit sich gebracht. Millionen von Frauen, Kindern, Kranken und Alten mussten ihre Häuser verlassen. Er erwähnte auch die Deportation tausender ukrainischer Kinder nach Russland. Positiv strich Kolasa die "Welle der Solidarität in Österreich" hervor, die die Herzen der Betroffenen berühre, und er bedankte sich im Namen der in Österreich befindlichen ukrainischen Flüchtlingen.
"Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen." - Diese Worte aus dem Evangelium stellte Kolasa in das Zentrum des gemeinsamen Gebets um Frieden und sagte: "Segne und beschütze alle, die die unschuldigen Menschen in der Ukraine verteidigen. Segne und beschütze alle Sicherheitskräfte im Einsatz, Ärzte und Freiwilligen, die ihr Leben opfern, um andere zu retten. Gib uns die Kraft, die Wunden des Krieges zu heilen, die Wunden, die jeder von uns in seiner Seele, in seinem Herzen trägt."
Kritik an Aufrüstung
Auch ein Jahr seit Beginn des Ukraine-Konflikts gebe es noch keinen Frieden, merkte der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan in seinen Abschlussworten an. "Es stimmt uns sehr traurig und macht uns betroffen, dass all die Friedensappelle scheitern." Ständig werde nur von Aufrüstungen geredet und Friedensverhandlungen seien nicht absehbar.
Die Angriffe auf Zivilisten sowie die Übergriffe auf Frauen und Kinder verurteilte der Vorsitzende des ökumenischen Rates in Österreich scharf. Man dürfe die Kriegsverbrechen nicht ignorieren, forderte der Bischof. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, nicht nur in der Ukraine, sondern auch an Bergkarabach oder Syrien, Frieden zu stiften. Gemeinsam mit den Schwesterkirchen wolle er die Hoffnung auf Versöhnung nicht aufgeben. Bischof Tiran gedachte auch an den Betroffenen der Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Rund um den Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine (24. Februar) gab es in ganz Österreich zahlreiche Messen und ökumenische Gottesdienste für die Kriegsopfer und für den Frieden. Die österreichischen Bischöfe riefen zu einem österreichweiten "Tag des Gebets, Fastens und der Solidarität" auf. Die "Göttliche Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomus" wurde auch online übertragen (Link:https://www.youtube.com/watch?v=IhNPbZ-WK-Q).
Ökumene im O-Ton
"Nur wenn wir uns besinnen, werden wir auch eine Zukunft haben"
Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit (19.09.2024)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER