ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Das internationale Bildungsnetzwerk "Pilgrim" hat mit einem Festakt am Dienstag, 6. Juni, an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH) in Wien sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Unter den Gratulanten der von Österreich ausgegangenen Initiative zur Verbindung von Spiritualität und Bildung für nachhaltige Entwicklung waren neben Vertretern der kirchlichen und nichtkirchlichen Bildungslandschaft und der Ökumene auch hochrangige Vertreter des Vatikans: Eine Video-Grußbotschaft übermittelte John Mundell, Direktor der "Laudato Si"-Plattform, Würdigungen äußerten sich Kurienkardinal Michael Czerny und die Wirtschaftswissenschaftlerin und Don-Bosco-Schwester Alessandra Smerilli, beide in leitender Funktion im Vatikan-Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen tätig.
Beim Festakt wurden auch die diesjährigen "Pilgrim"-Zertifizierungen an neu hinzugekommene Einrichtungen vergeben, die gemäß der Gründungsvision vor 20 Jahren Ökonomie, Ökologie und Soziales mit Spiritualität verbunden "in den Dienst der Schöpfung" stellen. Insgesamt 314 Institutionen haben sich mittlerweile selbst zum Motto "Bewusst leben - Zukunft geben"verpflichtet und führen in diesem Sinne unterschiedliche Projekte durch: allein 196 Schulen und Bildungseinrichtungen in Österreich, aber auch solche in Polen, der Ukraine, Ungarn, Israel sowie Tschad und Peru.
Gastgeber KPH-Rektor Hubert Philipp Weber begrüßte u.a. den Vorsitzenden des Ökumenischen Rates in Österreich (ÖRKÖ), den armenisch-apostolischen Bischof Tiran Petrosyan, den Wiener Weihbischof Franz Scharl, die Leiterin des Interdiözesanen Amtes für Unterricht und Erziehung (IDA), Andrea Pinz, "Pilgrim"-Präsidentin Christine Wogowitsch, "Pilgrim"-Gründungsvater Hans Hisch und die Festvortragende, die Physikerin und Bionik-Expertin Prof. Ille Gebeshuber von der TU Wien.
Vatikan-Vertreter Mundell zeigte sich in seiner Video-Botschaft beeindruckt von der inzwischen beachtlichen Reichweite des "Pilgrim"-Netzwerks, das wiederum Mitglied der erst im November 2021 gegründeten Laudato-Si-Aktionsplattform ist. Es bedürfe breiten Engagements, um eine ökologische Umkehr hin zu einer nachhaltigen Entwicklung von "Mutter Erde" zu schaffen. Mehr als Bekenntnisse brauche es dazu konkreter Aktion, betonte der seit langem im Umweltschutz engagierte US-Amerikaner.
In 20 Jahren viel erreicht
"Pilgrim"-Präsidentin Wogowitsch blickte auf das Gründungsjahr 2002 zurück, in dem Greta Thunberg geboren wurde, "Austrian World Summit"-Initiator Arnold Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien wurde und eine von seither vielen sommerlichen Hitzewellen herrschte. Dass in diesem Jahr auch der letzte Flug des Überschall-Jets Concorde über den Atlantik stattfand, nahm Wogowitsch zum Anlass für Kritik an der heuer wieder stark gestiegenen Lust auf umweltschädigende Urlaubsreisen per Flugzeug. Zukunftsoptimismus falle angesichts von Klimakatastrophen, Energiekrise und Ukrainekrieg nicht leicht, sagte die "Pilgrim"-Präsidentin. Da helfe es, auf die vielen internationalen Projekte zurückzublicken, die durch "Pilgrim" in zwei Jahrzehnten realisiert wurden.
Auf einer Datenbank auf der "Pilgrim"-Website (https://datenbank.pilgrim.at/projects-page) sind diese Projekte aufgelistet. Die Palette reicht dabei von einem Spieleflohmarkt von Schulkindern, dessen Erlös Gleichaltrigen in Nigeria zugute kam, über die Errichtung eines Naturlehrpfades im Maurer Wald und ein muslimisches Projekt zur Mülltrennung und -vermeidung bis hin Einrichtung einer schulischen "BIOase".
ÖRKÖ-Vorsitzender Petrosyan strich in seinem Grußwort die ökumenische Breite von "Pilgrim" hervor, die dazu beigetragen habe, das Netzwerk zu einer hoch angesehenen Institution in der Bildungslandschaft zu machen. "Pilgrim" stehe auch für Frieden und Zusammenarbeit unter den Religionen, laut dem Bischof wichtig in Zeiten wie diesen. Partner sind neben katholischen Einrichtungen, Organisationen, Orden und Diözesen u.a. auch die Evangelischen Kirchen, muslimische und buddhistische Vertreter, "SDG Watch Austria" und "Intra" (Interreligiöse Arbeitsstelle und Netzwerk). Neu "Pilgrim"-zertifiziert wurde am Dienstag auch das Reparaturnetzwerk "R.U.S.Z.".
"Fußabdruck auf Zehenspitzen"
Zur Bewahrung der Schöpfung gehört es nach dem Grußwort der Bildungsexpertin Pinz, sich um einen ökologischen Fußabdruck zu bemühen, der durch achtsames Aufsetzen der Zehenspitzen entsteht und nicht durch ignorante "Plattfüße". Dass die Natur auch für die Technik eine gute Lehrmeisterin sein kann, verdeutlichte in ihrem Festvortrag TU-Professorin Gebeshuber anhand von Bionik-Impulsen durch die Schwermetall-Speicherkraft von Sonnenblumenblüten, die schwarzen und dennoch gekühlten Flügel eines malayischen Schmetterlings und die speziell geformten Wachskristalle auf Weintrauben. Gebeshuber zitierte Albert Einstein, demzufolge Probleme nur mit einem anderen Denkansatz zu bewältigen sind als mit jenem, das zu diesen Problemen führte.
"Wer die Bildung zur Nachhaltigkeit um die Spiritualität erweitert, bereichert die Erde um den Himmel", sagte "Pilgrim"-Ehrenpräsident Hans Hisch im Rahmen des Festakts. In allen Dingen sei eine transzendentale Ebene vorhanden, die "manchmal so aufblitzt, dass man das Gefühl hat, 'to be touched by the finger of God'", bezog sich der pensionierte Religionspädagoge auf ein Zitat eines anglikanischen Geistlichen. Schülerinnen und Schüler bräuchten eine Bildung, die sie auch zum Staunen über die Wirklichkeit animiert. Dies führe zu einer neuen Beziehung zur Welt und damit auch zu einem neuen Handeln, ist Hisch überzeugt.
Unter Federführung von "Pilgrim"-Präsidentin Wogowitsch wurde eine Festschrift zum Jubiläum erstellt und bei der Zertifizierung präsentiert. Sie enthält die grundlegenden Ziele und Inhalte sowie praktische Arbeitsanleitungen zur Nachhaltigkeit verbunden mit Spiritualität. Dies soll die wissenschaftliche und ökumenische Arbeit von "Pilgrim" sichtbar machen.
Voraussetzung für eine Zertifizierung ist die Bereitschaft zu umfassender Beratungs- und Bildungsarbeit und interdisziplinären Kooperationen, wie es die sieben Ziele der päpstlichen Enzyklika Laudato si und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) vorsehen. (Info: https://pilgrim.at)
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
Severin Schreiber Gasse 3, A-1180 Wien
Tel: +43 - 59 - 151700 204
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BIC: RLNWATWW
"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.