ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Die altkatholische Priesterin Maria Kubin ist am Samstag in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Wien zur neuen altkatholischen Bischöfin von Österreich geweiht worden. Die Altkatholische Kirche in Österreich hat damit erstmals eine Bischöfin an der Kirchenspitze. Die Weihe nahm der Utrechter Erzbischof Bernd Wallet vor. Konsekratoren waren die altkatholischen Bischöfe Matthias Ring (Deutschland) und Harald Rein (Schweiz). Kubin (58) wurde am 22. April von der Außerordentliche Synode der Altkatholischen Kirche zur neuen Bischöfin gewählt. Sie folgt auf Heinz Lederleitner (65), der seit 2016 als Bischof der Altkatholischen Kirche in Österreich amtierte.
An der Weihe nahmen auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Ökumene in Österreich teil; an erster Stelle der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Bischof Tiran Petrosyan. Vonseiten der katholischen Kirche nahm der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer, in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Ökumene zuständig, an der Feier teil. Der Bischof der evangelischen Kirche A.B. Michael Chalupka nahm ebenso an der Feier teil, wie der evangelisch-methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs. Von der anglikanischen Kirche war der Wiener anglikanische Kanonikus Patrick Curran dabei. Auch der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin war bei dem Weihegottesdienst dabei. Ebenso waren von vielen europäischen altkatholischen Kirchen Vertreterinnen und Vertreter nach Wien gekommen.
Bischof Chalupka begrüßte die Feiergemeinde zu Beginn des Gottesdiensts als Gastgeber in der größten evangelischen Kirche Österreichs, in der die altkatholische Weihe aus Platzgründen stattgefunden hatte. Die Gustav-Adolf-Kirche habe in ihrer Geschichte viele Amtseinführungen erlebt, erinnerte Chalupka, aber noch keine Bischofsweihe "und schon gar keine Bischöfinenweihe", so der Bischof. Chalupka nannte unter Bezugnahme auf den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer vier zentrale Punkte zur geistlichen Autorität eines Bischofs: Hören, helfen, tragen und verkündigen.
Der Schweizer altkatholische Bischof Harald Rein nahm in seiner Predigt auf die zunehmende Säkularisierung in der Gesellschaft Bezug. Viele Menschen würden Kirche nur noch in ihrem karitativen Engagement oder durch den Religionsunterricht wahrnehmen. Der Kern des Christentums sei aber der Glaube an Tod und Auferstehung Jesu und die Verkündigung der Auferstehung des Gekreuzigten. Der Wahlspruch Kubins "Sprich als Prophetin" sei aus der Vorstellung gewählt worden, dass alle Menschen Propheten sind. "Jeder Christ, jede Christin ist ein Prophet oder Prophetin" und mache auf gesellschaftliche Herausforderungen aufmerksam.
So sollte der prophetische Aspekt des christlichen Glaubens heute wieder mehr ins Zentrum rücken, zeigte sich der Bischof überzeugt. Bei der Weihe zum bischöflichen Amt gebe es dafür ein Zeichen, um dies auszudrücken, so Rein. So wird während des Weihegebets das Evangeliar, das Buch mit Gottes Wort, ausgebreitet. "Die Geweihte soll vom Wort Gottes und seinem Geist erfüllt sein und danach leben", so Rein.
Geboren wurde Kubin am 21. Februar 1965 in Wien. Aktiv römisch-katholisch mit sechs Geschwistern in Wien aufgewachsen, lernte sie 2006 in Graz die Altkatholische Kirche als eine "sehr offene, moderne und ansprechende Kirche" kennen. Es folgte 2008 der Kirchenübertritt. Sie studierte in Graz Fachtheologie. Im Fernstudium folgte an der Uni Bonn ein Master in Altkatholischer Theologie. Mit dem Leitspruch "Dem Leben dienen" wurde sie 2017 zur Diakonin und 2019 zur Priesterin geweiht. Kubin war bislang neben ihrer Arbeit als Seelsorgerin auch Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Graz.
Die Altkatholische Kirche ist aus der innerkatholischen Opposition gegen die Dogmatisierung der Unfehlbarkeit und der Allgewalt (Jurisdiktionsprimat) des Papstes auf dem Ersten Vatikanischen Konzil (1869/70) hervorgegangen. Die Altkatholiken wollten sich von diesem Dogma absetzen, das sie als Bruch mit alten Glaubensüberlieferungen sahen. Zusammengeschlossen sind die altkatholischen Kirchen in der 1889 gegründeten Utrechter Union. Aktuell gehören diesem Bündnis sieben Kirchen aus West- und Mitteleuropa mit rund 65.000 Mitgliedern an.
In Österreich gibt es aktuell rund 8.600 Kirchenmitglieder in zwölf Kirchengemeinden. Die Weihe von Frauen zu Priesterinnen ist in der Altkatholischen Kirche seit rund 20 Jahren möglich.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.