ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Verklärungskirche in Wien am Sonntagabend gedachten die christlichen Kirchen zum „Tag des Judentums“ (17. Jänner) ihrer jüdischen Wurzeln und ihrer Verantwortung für den mitverschuldeten Antijudaismus und Antisemitismus. Zu dem Gottesdienst eingeladen hatte der Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Unter den Teilnehmern waren u.a. der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Superintendent Lothar Pöll, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura, der frühere methodistische Superintendent, Helmuth Nausner und der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld. Die Predigt hielt der Religionspädagogikprofessor und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Martin Jäggle. Er betonte die Verantwortung aller Christen bei der Erinnerung an das Leid, das Christen den Juden angetan haben.
Jäggle verwies auf den besonderen Ort, an dem der traditionelle ökumenische Gottesdienst zum Tag des Judentums in diesem Jahr stattfand. Die Verklärungskirche steht im Herzen des zweiten Wiener Gemeindebezirks, welcher das Zentrum jüdischen Lebens in Wien bis zum Anschluss Österreichs durch Hitler-Deutschland war. „Früher waren hier einmal 50 Prozent der Bevölkerung jüdisch, heute sieht man davon, mit Ausnahme von Stolpersteinen und Gedenktafeln, leider kaum mehr etwas“. Man könne aber nicht genug dafür danken, dass das jüdische Leben nach und nach in den Bezirk zurückkehrt, betonte Jäggle. Im Vorfeld des Reformationsjubiläum 2017 hob der katholische Professor außerdem den Entschluss der der evangelischen Kirchen aus dem Jahr 1998 hervor, die antisemitischen Schriften Martin Luthers zu verwerfen. Dieser Schritt sei in seiner Bedeutung „gar nicht hoch genug anzuerkennen“, so Jäggle.
Die ausgewählte Bibelstelle „Herr, steh auf, dass nicht Menschen die Oberhand gewinnen“ (Psalm 9, 20a) erinnere daran, dass wenn der Mensch mit Macht ausgestattet wird, er dazu neigt das rechte Maß zu verlieren. „Immer wenn der Mensch die Oberhand gewinnt, kommt es zu schrecklichen Taten“, dies sei auch im Verhältnis zwischen Christen und Juden nicht anders gewesen. Eine besondere Herausforderung sieht Jäggle auch im Umgang mit den Flüchtlingen in Europa. Einerseits würde der aktuellen Diskussion das richtige Maß an Menschlichkeit leider fehlen. Auf er anderen Seite müsse man Strategien im Umgang mit der Judenfeindlichkeit, die viele Flüchtlingen aus ihren Heimatländern kennen und mitbringen, entwickeln.
„Worte gewinnen erst durch die Praxis an Bedeutung“
„Erst durch die Praxis gewinnt das Wort an Bedeutung“, zitierte Jäggle den Philosophen Ludwig Wittgenstein. Dies gelte auch im Gebet mit dem Volk Israel, „beten muss zu einer anderen Praxis anstiften“, so Jäggle. Die Initiative zum "Tag des Judentums" geht auf die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz zurück. Auch in Italien, Polen und den Niederlanden wird der Tag des Judentums begangen. Das Datum für diesen Tag ist bewusst gewählt: Den Geist dieses Tages sollen die Kirchen in die anschließende weltweite "Gebetswoche für die Einheit der Christen" (18. bis 25. Jänner) weitertragen. Denn bei allen Trennungen der Christenheit untereinander sei allen Kirchen gemeinsam, dass sie im Judentum verwurzelt sind, so die Veranstalter.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.