ÖRKÖ, 10.09.2021 Rund 665.000 Kinder und Jugendliche besuchen in Österreich den Religionsunterricht der verschiedenen staatlich anerkannten Kirchen. Christlicher Religionsunterricht wird von der Katholischen Kirche, der Evangelisch-lutherischen Kirche, Evangelisch-reformierten Kirche, Evangelisch-methodistischen Kirche und Orthodoxen Kirche angeboten; weiters von der Koptisch-orthodoxen, Armenisch-apostolischen und Syrisch-orthodoxen Kirche, der Altkatholischen Kirche, den Freikirchen und der Neuapostolischen Kirche.
Fast alle dieser Kirchen sind auch Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (mit Ausnahme einiger Freikirchen). Allerdings sind nicht alle Mitglieder des Ökumenischen Rates auch gesetzlich anerkannte Kirchen. Dies trifft auf die Anglikanische Kirche und die Äthiopisch-orthodoxe Kirche zu.
Rund 586.000 Schülerinnen und Schüler nehmen in Österreich am katholischen Religionsunterricht teil. (Das sind mehr als 91 Prozent aller katholischen Schüler im Land.) Dazu kommen zusätzlich rund 25.000 Schüler ohne religiöses Bekenntnis, die den katholischen Religionsunterricht freiwillig besuchen.
Den evangelischen Religionsunterricht besuchen rund 35.000 Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht wird gemeinsam von der Evangelischen Kirche A.B und H.B. sowie der Methodistischen Kirche getragen.
Der orthodoxe Religionsunterricht wird von ca. 15.200 Kindern und Jugendlichen besucht. In Österreich haben sieben orthodoxe Kirchen feste Strukturen: die Griechisch-orthodoxe Kirche (Ökumenisches Patriarchat), das Patriarchat von Antiochien, die Russisch-orthodoxe, Serbisch-orthodoxe, Rumänisch-orthodoxe, Bulgarisch-orthodoxe und Georgisch-Orthodoxe Kirche. Schüler wie Lehrer gehören einer dieser sieben eigenständigen oder auch anderen orthodoxen Kirchen an, es gibt aber nur einen gemeinsamen Unterricht.
Religionsunterricht bieten auch die Orientalisch-orthodoxen Kirchen in Österreich an: Die Koptisch-orthodoxe Kirche, Syrisch-orthodoxe Kirche und die Armenisch-apostolische Kirche kommen zusammen auf mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler. Auf rund halb so viele Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht kommt die Altkatholische Kirche.
Knapp 2.070 Schülerinnen und Schüler besuchen den Religionsunterricht der gesetzlich anerkannten Freikirchen (Bund der Baptistengemeinden, Bund Evangelikaler Gemeinden, Elaia Christengemeinden, Freie Christengemeinde - Pfingstgemeinde und Mennonitische Freikirche). Von den Freikirchen sind derzeit nur die Baptisten Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich.
Die Neuapostolische Kirche ist seit dem Frühjahr 2021 Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen. Knapp 270 Kinder und Jugendliche besuchen den Religionsunterricht der Neuapostolischen Kirche.
Bei den Zahlen handelt es sich um die Angaben aus dem letzten Schuljahr. Die Zahlen für das aktuelle Schuljahr 2021/22 werden erst in einigen Wochen feststehen.
Vor allem für die kleineren Kirchen ist die Organisation des Religionsunterrichts mitunter eine große Herausforderung. Aufgrund der geringeren Schülerzahl müssen für den Unterricht oft Klassen zusammengefasst und der Unterricht am Nachmittag abgehalten werden musste. Es kann auch sein, dass für Schüler unterschiedlicher Schulen der Unterricht gemeinsam abgehalten wird. Was in einer Großstadt wie Wien noch einigermaßen zu schaffen ist, ist in ländlichen Gebieten höchst schwierig.
Ethikunterricht ab Herbst 2021
Neu ist ab Herbst 2021, dass es für jene Schülerinnen und Schüler ab der 9. Schulstufe, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, einen verpflichtenden Ethikunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden. Ethikunterricht gibt es somit künftig für alle, die sich vom Religionsunterricht abmelden oder diesen wegen Konfessionslosigkeit nicht besuchen. (Als "konfesionslos" gelten in diesem Sinn auch Angehörige einer nicht anerkannten Kirche bzw. Religionsgemeinschaft.) Das neue alternative Pflichtfach wird in den Oberstufen von Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) aufsteigend in den kommenden Jahren implementiert.
Das bedeutet, dass der Ethikunterricht mit dem beginnenden Schuljahr vorerst nur für Schüler der 9. Schulstufe angeboten wird. Im Endausbau soll das Fach ab dem Schuljahr 2025/2026 dann in der gesamten Oberstufe eingeführt sein. Erst danach wird der Ethikunterricht in der Unterstufe schrittweise eingeführt: So sieht es der Beschluss zum Ethikunterricht des Nationalrates vom 20. November 2020 und das daraus hervorgegangene Rundschreiben des Bildungsministeriums (5/2021) vor. Der Schulversuch Ethik, den Schulen seit dem Schuljahr 1997/98 freiwillig anbieten konnten, ist ausgelaufen.
Eine verbindliche Abmeldung vom Religionsunterricht, und somit seit heuer Anmeldung zum Ethikunterricht, kann laut Religionsunterrichtsgesetz erst in der ersten Schulwoche stattfinden. Nachdem die westlichen Bundesländer erst eine Woche nach dem Osten das Schuljahr beginnen, wird erst Mitte September feststehen, wie viele Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse österreichweit den Religionsunterricht bzw. neuen Ethikunterricht besuchen. Es gibt auch weiterhin für Schülerinnen und Schüler ohne religiösem Bekenntnis die Möglichkeit der Anmeldung zum Religionsunterricht. Erfolgt eine solche nicht, sind die Betreffenden automatisch für den Ethikunterricht angemeldet. Erfolgt hingegen die Anmeldung zu Religionsunterricht, ist dieser für die betreffenden Schüler weiterhin ein Freigegenstand, aber mit gleicher Rechtswirkung, als ob es ein Pflichtgegenstand wäre.
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