ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Krieg in der Ukraine war eines der Hauptthemen bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) am Donnerstag, 9. März, in Wien. Die Vertreterinnen und Vertreter der 17 Mitgliedskirchen sowie der zehn Organisationen mit Beobachterstatus kamen unter dem Vorsitz des armenischen Bischofs Tiran Petrosyan in den Räumlichkeiten der armenischen Kirche in Wien zu ihren Beratungen zusammen.
Pastorin Esther Handschin stellte das Dokument "Pathways to peace" ("Wege zum Frieden") der "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK) vor. Der KEK gehören 113 orthodoxe, anglikanische, altkatholische, lutherische, reformierte, unierte und methodistische Kirchen Europas an. Die KEK repräsentiert rund 380 Millionen Christinnen und Christen.
Im Dokument "Pathways to peace" werden verschiedene Zielsetzungen formuliert. Dazu gehört etwa der Aufbau eines Netzwerks von Kirchenleitenden und weiteren Personen zum Austausch und zur Vorbereitung des Friedens. Konkret brauche es die Schaffung von Möglichkeiten, dass sich Kirchenvertreter der Ukraine und Russlands während der anstehenden KEK-Vollversammlung 2023 im Juni im estnischen Tallin treffen können. Ebenso wolle man den Austausch zwischen Bürgern Russlands und der Ukraine ermöglichen, die in anderen Ländern Europas leben. Hier würden zunehmende Spannungen wahrnehmbar, bzw. sei es überhaupt zum Abbruch von Beziehungen gekommen. Besonderes Augenmerk legt das KEK-Dokument auf die Bildung eines Netzwerks mit europäischen Jugendgruppen, die in Zukunft bei der Friedensarbeit entscheidend mitwirken sollen.
Im Blick auf Russland stellt sich laut Handschin die Situation so dar, dass sich die Russisch-orthodoxe Kirche seit 2008 wegen eines Konflikts um die Orthodoxe Kirche in Estland aus der aktiven Zusammenarbeit mit der KEK zurückgezogen hat. Sie habe seither einen Status als Beobachter inne. Solange Metropolit Hilarion (Alfejew) als Leiter des Moskauer kirchlichen Außenamts für die Beziehungen zum Ausland zuständig war (bis Juni 2022), sei es noch teilweise zu einer Zusammenarbeit mit der KEK gekommen. Seither herrsche "Funkstille". Man müsse sich jedoch bewusst machen, dass es innerhalb der Russisch-orthodoxen Kirche - gerade auch bei deren Vertretern in anderen Ländern Europas - unterschiedliche Ansichten hinsichtlich des Krieges gibt.
Die klare Verurteilung des russischen Angriffskrieges und das gleichzeitige Bemühen um offene Gesprächskanäle auch mit Vertretern der Russisch-orthodoxen Kirche seien kein Widerspruch, so der Tenor der ÖRKÖ-Beratungen am Donnerstag. Die friedensliebenden Kräfte in der Russisch-orthodoxen Kirche müssten nach Möglichkeit gestärkt werden. Und auch die von der KEK eingemahnte Einbindung der Jugend wurde ausdrücklich begrüßt.
20 Jahre "Ökumenisches Sozialwort"
Ein weiterer Schwerpunkt der ÖRKÖ-Beratungen war das anstehende 20-Jahr-Jubiläum des "Ökumenischen Sozialworts". Das "Sozialwort" wurde in einem vierjährigen Prozess mit vielen tausenden Einzelpersonen, hunderten Organisationen unter Federführung der Katholischen Sozialakademie Österreichs erstellt und im Advent 2003 veröffentlicht. Das "Sozialwort" war als "Kompass" für die Kirchen und die Gesellschaft gedacht. Die großen Themenblöcke des "Sozialworts": Bildung, Medien, Beziehungen/Sozialer Zusammenhalt, Lebensräume Land/Stadt/Europa, Arbeit/Wirtschaft/Soziale Sicherheit, Frieden und Gerechtigkeit sowie Nachhaltigkeit/Schöpfungsverantwortung.
Rund zehn Jahre später hat der ÖRKÖ beschlossen, die Impulse des Sozialworts wieder aufzugreifen und weiter zu entwickeln. Dazu wurde der einjährige Prozess "sozialwort 10+" begonnen, der wieder federführend von der Katholischen Sozialakademiedurchgeführt wurde. Ergebnis war die Broschüre/Arbeitshilfe "Solidarische Gemeinde".
Bis Sommer wollen die Kirchen entscheiden, wie das "Sozialwort"-Jubiläum begangen bzw. wie die wegweisenden Impulse des "Sozialworts" fortgeschrieben werden sollen.
Gedenken an Peter Karner
Die Kirchenvertreterinnen und -vertreter gedachten bei der Vollversammlung auch des im Dezember verstorbenen früheren reformierten Landessuperintendent Peter Karner (1937-2022). Karner stand von 1982 bis 1986 als Vorsitzender an der Spitze des ÖRKÖ. Über Jahrzehnte hat er sich für die Ökumene eingesetzt und diese in Österreich maßgeblich mitgeprägt.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
Severin Schreiber Gasse 3, A-1180 Wien
Tel: +43 - 59 - 151700 204
FAX: +43 - 59 - 151700-550
E-Mail: oerkoe@kirchen.at
Bankverbindung:
Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien,
IBAN: AT873200000007479157,
BIC: RLNWATWW
"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.