ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Die diesjährige Herbstvollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) musste am Donnerstag, 29. Oktober, coronabedingt erstmals in einer hybriden Form durchgeführt werden: Nur die Mitglieder des ÖRKÖ-Vorstands konnten sich physisch im Evangelischen Zentrum in Wien 18 versammeln, die übrigen Mitglieder der Vollversammlung wurden digital zugeschaltet. Der Vorsitzende des ÖRKÖ, Domdekan Prof. Rudolf Prokschi, kündigte, dass aufgrund der schwer voraussagbaren weiteren Entwicklung der Pandemie für alle ökumenischen Veranstaltungen - Gottesdienste, Symposien etc. - Livestream-Übertragungen eingeplant werden: "Flexibilität ist notwendig".
Zum Auftakt der Vollversammlung wurde des am 16. September verstorbenen früheren evangelisch-methodistischen Superintendenten Lothar Pöll gedacht, der von 2014 bis 2016 Vorsitzender des ÖRKÖ war. Die methodistische Pastorin Esther Handschin schilderte das ökumenische Engagement Pölls, das bereits in früher Jugend einsetzte. So gestaltete er ökumenische Jugendgottesdienste und gründete die ökumenische Band "Maranatha - Gospel group", die auf der Kärntner Straße musikalisch für das Evangelium warb. Nach seiner Ausbildung am Theologischen Seminar (jetzt Hochschule) Reutlingen war Pöll in Salzburg, Ried im Innnkreis, Linz, Wien und St. Pölten als Pastor tätig. Esther Handschin hob hervor, dass sich Pöll an jedem seiner Einsatzorte für die Ökumene engagierte, in Salzburg rief er die "Ökumenische Infomation" ins Leben, in Linz war er an der Gründung des "Ökumenischen Forums" und des Christlich-jüdischen Komitees Oberösterreich beteiligt, von 1984 bis 1993 und dann wieder von 2010 bis 2016 vertrat er seine Kirche im ÖRKÖ.
Als Superintendent seiner Kirche diente Pöll von 2001 bis 2016. Als ÖRKÖ-Vorsitzender setzte Pöll einen wichtigen Akzent durch die "Relecture" des Ökumenischen Sozialworts der Kirchen, aus der auch der Gesprächsprozess "Sozialwort 10 plus" und das Dokument "Solidarische Gemeinde" erwuchsen. Esther Handschin erinnerte auch an die Übersetzungen der Lieder von Charles Wesley (dem großen methodistischen Hymnendichter, 1707-1788), die der vielfach begabte Pastor Pöll Anfang der 1980er-Jahre erstellte. Viele von ihnen - wie "Aus der Zwiebel wird die Blume" - sind in das Liedgut auch anderer Kirchen eingegangen. Auch durch schwere Krankheit ließ er sich in seinem Glaubensmut nicht beeinträchtigen, wie es im Nachruf seiner Kirche hieß: "Er war ein begnadeter Prediger der Menschenfreundlichkeit Gottes, der sich von Herzen in seiner Kirche und in der Ökumene engagiert hat".
Im Rückblick auf die letzten Monate, in denen coronabedingt nur wenige Aktivitäten möglich waren, hob Prof. Prokschi u.a. die - von "Radio Maria" übertragene - orthodoxe Pfingstvesper in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Wien-Simmering und den als "ökologischen Emmausgang" in Nußdorf gestaltete Aktion zur "Schöpfungszeit" hervor (bei der der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka die Impulspredigt hielt). Mit dem Geschäftsführer der Organisation "Christen in Not" (CiN), der Nachfolgeorganisation von "Christian Solidarity International", fand in der Berichtsperiode eine Aussprache statt, um sich über unterschiedliche Sichtweisen auszutauschen. Dem ÖRKÖ sei es wichtig, dass der Einsatz für verfolgte Christen nicht politisch instrumentalisiert wird, so Prokschi. "CiN" hat Beobachterstatus im ÖRKÖ. Große Beachtung hätten die im Berichtszeitraum veröffentlichten Presse-Erklärungen des ÖRKÖ-Vorstands (über "Solidarität mit den christlichen Kirchen im Heiligen Land", über "Grundsicherung für alle - angesichts der dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie" und über "ökumenische Gastfreundschaft" in Zeiten der Pandemie) gefunden.
Bei der Vollversammlung wurden auch die nächsten vom ÖRKÖ verantworteten Gottesdienste bekannt gegeben: Am 17. Jänner 2021 wird um 18 Uhr in der anglikanischen Christ Church im 3. Bezirk der Gottesdienst zum "Tag des Judentums" stattfinden, die Predigt wird der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld halten. Am 20. Jänner 2021 findet der offizielle Gottesdienst des ÖRKÖ zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen in der evangelisch-methodistischen Kirche im 15. Bezirk statt. Der Gottesdienst orientiert sich an der Liturgie der Schwestern von Grandchamp, in der keine Predigt vorgesehen ist. Im Hinblick auf den Gottesdienst zur Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober 2021) beteiligt sich der ÖRKÖ am 4. September gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen in Deutschland und der Schweiz an einem Schöpfungs-Tag am Bodensee, in dessen Rahmen drei Gebete bzw. Gottesdienste in Bregenz (am Morgen), Lindau (zu Mittag) und Romanshorn (am Abend) vorgesehen sind. Das Thema des Schöpfungs-Tages lautet "Damit Ströme lebendigen Wassers fließen".
Am 19. November findet im Hinblick auf das 25-Jahr-Jubiläum der Enzyklika "Ut unum sint" in Wien ein ökumenisches Symposion zur Frage der Primatsausübung statt. Am 27. November wird aus Anlass des fünften Todestages von Oberin Christine Gleixner, der "Mutter der Ökumene", um 16 Uhr an ihrem Grab auf dem Friedhof Kagran eine "Panichida", ein Totengedenken im byzantinischen Ritus, abgehalten, das die rumänisch-orthodoxe Gemeinde Simmering gestalten wird.
Im Hinblick auf die ungewidmeten Spenden der ökumenischen Gottesdienste entschloss sich die ÖRKÖ-Vollversammlung, ein Projekt von "Brot für die Welt" in Syrien zu unterstützen. Durch den seit 2011 anhaltenden Krieg in Syrien wurde auch Homs, die drittgrößte Stadt des Landes weitgehend zerstört. Viele Stadtbewohner wurden zur Flucht in ländliche Gebiete gezwungen, vor allem in das "Tal der Christen" (Wadi an-Nasara) nahe der libanesischen Grenze. Durch den Zustrom so vieler Inlandsvertriebener ist die Versorgungslage schwierig, viele Infrastrukturen des Gesundheitssystems, soziale und kirchliche Einrichtungen sind schwer geschädigt. Besonders für Menschen mit (psychischen oder physischen) Beeinträchtigungen fehlt es an Angeboten und Versorgungsmöglichkeiten.
Die christlichen Kirchen der Region sehen es als ihre Aufgabe, hier einzugreifen. Das "Haus der Freude", ursprünglich eine Gründung der Jesuiten, wird jetzt von der antiochenisch-orthodoxen Kirche als Betreuungszentrum geführt. Es soll vor allem Kindern und Jugendlichen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen Zuflucht und Betreuungsmöglichkeiten bieten. Im "Haus der Freude" können sie spielen und lernen, sie werden logopädisch, psycho-sozial usw. betreut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im "Haus der Freude" bekommen eine sinnvolle Aufgabe und sehen sich nicht mehr zur Emigration gezwungen. Das "Haus der Freude" versteht sich als Ort der Begegnung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und anderen Gemeindemitgliedern. Verständnis und Annäherung sollen den Menschen mit Beeinträchtigungen zeigen, dass sie selbst in Zeiten des Krieges einen Platz in der Gesellschaft finden können.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
Severin Schreiber Gasse 3, A-1180 Wien
Tel: +43 - 59 - 151700 204
FAX: +43 - 59 - 151700-550
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BIC: RLNWATWW
"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.