ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Die anstehende EU-Wahl und Grundsatzfragen zu Europa standen im Mittelpunkt der jüngsten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Die Kirchen müssten den Menschen in der EU in den wesentlichen Zukunftsfragen Orientierungshilfen bieten. Es brauche eine konstruktive und zuversichtliche europäische Perspektive, um nicht antidemokratischen Kräften das Feld zu überlassen, so der Tenor der Beratungen. Die ÖRKÖ-Vollversammlung tagte am Donnerstag, 21. März, unter dem Vorsitz von Bischof Tiran Petrosyan in Wien.
Pfarrer Mario Fischer, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), sprach als Gastreferent zentrale inhaltliche Zukunftsfragen an: den Einsatz gegen den Klimawandel, die Förderung sozialer Gerechtigkeit, eine menschenrechtskonforme, solidarische Asyl- und Migrationspolitik, Europa als Friedensprojekt, die Unterstützung der Ukraine, die Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie die Berücksichtigung des christlichen Menschenbilds beim Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
Die Kirchen seien aufgerufen, "Europa Hoffnung zu bringen", so Fischer. Er sprach davon, dass er Europa auf der Kippe sehe und warnte vor Nationalismus, Populismus und einer Entsolidarisierung. Innere Spaltungen zwischen Ost und West, Nord und Süd würden die Union gefährden. Dazu komme der global betrachtete Bedeutungsverlust der EU. 2030 würden nur mehr 4 Prozent der Weltbevölkerung in der EU leben.
Für europäische Fragen brauche es europäische Lösungen, zeigte sich der GEKE-Generalsekretär überzeugt. Rund 60 bis 70 Prozent aller Gesetze würden auf EU-Ebene beschlossen. Es gelte also, sich schon auf europäischer Ebene in den Gesetzgebungsprozess inhaltlich einzubringen.Um im politischen Prozess in Brüssel aber eine Rolle spielen zu können, müssten die Kirchen geeint auftreten, forderte Fischer. Angesichts von ca. 12.300 Interessenvertretungen, die in Brüssel um Einfluss kämpfen, gebe es dazu keine Alternative.
Der "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa" (GEKE) gehören knapp 100 protestantische Kirchen an. Sie hat ihren Sitz in Wien. Die Europawahlen finden vom 6. bis 9. Juni statt. Rund 400 Millionen Bürgerinnen und Bürger in den 27 EU-Staaten entscheiden mit ihrer Stimme über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments; es gestaltet EU-Rechtsvorschriften mit, prüft die Verwendung öffentlicher Gelder und kontrolliert die EU-Organe. In Österreich findet die Wahl am 9. Juni statt.
"Lange Nacht der Kirchen"
Ein weiteres inhaltliches Thema der ÖRKÖ-Vollversammlung war die "Lange Nacht der Kirchen" am 7. Juni in ganz Österreich. Der Wiener evangelische Superintendent Matthias Geist und Georg Radlmair vom Team der "Langen Nacht" führten zentrale Punkte des pastoralen Großprojekts an: Gastfreundschaft, Dialog, ökumenische und gesellschaftliche Vielfalt. Die "Lange Nacht" verstehe sich zudem auch als "Prophetische Plattform" für kritische Anfragen an den Zeitgeist und gesellschaftspolitische Positionen.
Die ÖRKÖ-Delegierten gedachten zudem der im Jänner verstorbenen Linzer Ökumene-Pionierin Helga Schwarzinger. Schwarzinger leitete viele Jahre das Referat für Ökumene und Weltreligionen der Diözese Linz und pflegte beste Kontakte zu allen Kirchen in Oberösterreich. Sie initiierte zahlreiche ökumenische Projekte und gehörte von 1999 bis 2017 der ÖRKÖ-Vollversammlung an. Auch der christlich-jüdische Dialog sei ihr ein Herzensanliegen gewesen, erinnerte der Linzer Bischof Manfred Scheuer. Schwarzinger war im Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit und maßgeblich an der Gründung des christlich-jüdischen Komitees OÖ beteiligt, welches sie bis zu ihrer Pensionierung leitete.
Schwarzinger wurde 1954 in St. Pölten in eine methodistische Pastorenfamilie geboren, sie wurde selbst Pastorin, bevor sie 1987 in die Katholische Kirche übertrat, wo sie neben der Ökumene auch noch zahlreiche weitere seelsorgliche und organisatorische Aufgaben innehatte. Der Methodistischen Kirche blieb sie aber bis zuletzt eng verbunden. Am 20. Jänner 2024 verstarb Helga Schwarzinger im 70. Lebensjahr nach langer schwerer Krankheit in Linz.
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.