ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Dem Gedenken an die Wiener Gesera 1420/21 war am Donnerstagabend im Wiener Curhaus eine interreligiöse Veranstaltung gewidmet. Mit dem Gedenken werde nicht die Vergangenheit abgeschlossen, sondern diese vergegenwärtigt, um für die Zukunft eine bessere Praxis zu ermöglichen, so Prof. Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, in seinen Ausführungen. Das folgenreiche Zusammenspiel von Politik, Kirche und Theologie, das zur Wiener Gesera geführt hat, "erleben wir jetzt im Krieg gegen die Ukraine wieder", so Jäggle. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill und Präsident Putin spielten eine "Symphonie", die nicht nur für die Ukraine eine Katastrophe sei.
Die Wiener Gesera 1420/21 gehört zu den dunkelsten Kapiteln der Geschichte Österreichs. Am 23. Mai 1420 gab Herzog Albrecht V. den Befehl, alle Juden im Herzogtum Österreich gefangenzunehmen. Das war der Startschuss für die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung von Wien und Niederösterreich zwischen Mai 1420 und dem 12. März 1421. Es kam zur völligen Auslöschung aller jüdischen Gemeinden und allen jüdischen Lebens im damaligen Österreich, durch Zwangstaufen, Vertreibungen, Plünderungen und Mord. Die "Wiener Gesera" fand am 12. März 1421 mit der Verbrennung der etwa 210 überlebenden Wiener Juden auf der Erdberger Gänseweide - damals noch vor den Toren und Mauern Wiens - ihren traurigen Höhepunkt. Über die Hintergründe des sogar für das Mittelalter extrem grausame Verbrechens sowie das Ausbleiben einer entsprechenden Gedächtniskultur referierte die Wiener Historikerin Martha Keil.
Prof. Jäggle mahnte in seinem Grußwort ebenfalls eine intensivere Gedenkkultur ein. Weder die Republik als Rechtsnachfolgerin des Herzogtums, noch die Stadt Wien hätten der 600 Jahre Wiener Gesera gedacht. Es sei dem Rektor der Wiener Universität, Heinz Engl und dem Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Johann Pock, zu verdanken, dass am 12. März 2021 gemeinsam mit der Wiener Kultusgemeinde erstmals eine Gedenkfeier bei der Mauer der ehemaligen Synagoge am Judenplatz stattfand.
Ein weiterer Lichtblick: 2015 hat die Stadtgemeinde Perchtoldsdorf im Zellpark eine künstlerisch gestaltete Gedenkstätte errichtet, die an die im Jahr 1421 ausgelöschte jüdische Gemeinde, an die von den Nazis vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger sowie an jene Mutigen erinnert, die damals unter Lebensgefahr den Verfolgten Schutz gewährten.
Die Veranstaltung im Curhaus, ursprünglich als Einstimmung auf den "Tag des Judentums" (17. Jänner) geplant, war Corona-bedingt in den März verschoben worden. Die Eröffnung nahmen Elisabeth Lutter von der "Vernetzten Ökumene Wien" und der Vorsteher des dritten Bezirks, Erich Hohenberger, vor. Der Dritte Bezirk ist der Ort des grausamen Geschehens vor rund 600 Jahren. Der Historiker Pierre Genee berichtete über ehemalige Synagogen des Dritten Bezirks.
Grußworte kamen bei der Gedenkveranstaltung u.a. von Kultusgemeinde-Generalsekretär Benjamin Nägele und dem Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki. Der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) sprach Fürbitten.
Schutzi ging mahnend auf den wieder zunehmenden Antisemitismus in der Gesellschaft ein. Es dürfe nicht sein, "dass wir nicht viel aus der Geschichte gelernt haben und die Fehler ungeniert weiter an die neue Generation geben".
ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) führt jedes Jahr ein besonderes Spendenprojekt durch. 2024 wollen die Kirchen in Österreich gemeinsam im afrikanischen Burkina Faso helfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) des Weltkirchenrates
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"Europa ist ein Hoffnungsprojekt"
Am 26. November2023 predigte der lutherische altbischof Michael Bünker beim Sonntagsgottesdienst in der Wiener methodistischen Kirche zum Thema "Europa". Die Gastpredigt fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Gottesdienst zum Reformationstag mit ökumenischem Akzent
Am 31. Oktober 2023 predigte der Direktor der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit, beim Gottesdienst zum Reformationstag in der Linzer Martin-Luther-Kirche. Die Gastpredigt zum Thema "Wirtschaft" fand im Rahmen des ökumenischen Projekts "Sozialwort 20+" des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt.
Der Gottesdienst mit der Gastpredigt zum Nachsehen (via YouTube)
Im Sozialwort aus dem Jahr 2003 nehmen die Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.
Das Sozialwort versteht sich als Kompass in einer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: In den Bereichen Bildung, Medien, Arbeit, Wirtschaft, soziale Sicherheit und Ökologie. Das Sozialwort benennt konkrete Aufgaben für Kirchen und Politik/Gesellschaft.
Das Sozialwort ist in einem vierjährigen Prozess (2000 - 2003) entstanden.
Das "Sozialwort" zum Download finden Sie HIER
Mit der Broschüre "Solidarische Gemeinde" aus dem Jahr 2013 will der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den Pfarrgemeinden in Österreich Hintergrundinfos zu sozialen Fragen und konkrete Handlungsanregungen liefern, wie die Gemeinden ihr soziales Profil schärfen können. Die Broschüre steht unter dem Leitwort "Solidarische Gemeinde" und ist das Ergebnis des Prozesses "sozialwort 10+".
Die Broschüre "Solidarische Gemeinde" zum Download finden Sie HIER
Die Dokumente der 11. ÖRK-Vollversammlung
Die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates verabschiedete vier öffentliche Erklärungen, vier Protokollpunkte, eine Botschaft und eine Erklärung, in denen sie Wege zur Bewältigung einiger der größten Herausforderungen der Welt vorschlug.