Der Zentralausschuss des Weltkirchenrats hat den bayerischen evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu seinem neuen Moderator (Vorsitzenden) gewählt. Der 61-jährige frühere Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übernimmt damit ein wichtiges Führungsamt im weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Er folgt auf die anglikanische Kenianerin Agnes Abuoum, die das Amt seit 2013 innehatte.
Die Wahl Bedford-Strohms durch die 150 neuen Mitglieder des ÖRK-Zentralauschusses erfolgte am Donnerstag zum Abschluss der neuntägigen 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates im deutschen Karlsruhe. Gemeinsam mit dem ÖRK-Generalsekretär - zum Jahreswechsel übernimmt der Südafrikaner Jerry Pillay diese Position vom Rumänen Ioan Sauca - trägt Bedford-Strohm damit künftig zentrale Verantwortung für die Leitung des Weltkirchenrates.
In der Regel steht der Moderator dem ÖRK-Zentralausschuss bis zur nächsten Vollversammlung vor. Diese ist für das Jahr 2030 geplant. Bedford-Strohm ist noch bis 2023 als evangelischer Landesbischof in Bayern im Amt. Er war von 2014 bis 2021 auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen mit SItz in Genf vertritt mehr als eine halbe Milliarde Christen 350 Kirchen und christlichen Gemeinschaften aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen. Mit der römisch-katholischen Kirche, die nicht Mitglied im Weltkirchenrat ist, besteht eine enge Zusammenarbeit.
Ausgewiesener Ökumeniker
Der in Memmingen geborene Bedford-Strohm stammt aus einer Theologenfamilie. Sein Vater Albert Strohm war evangelischer Pfarrer, sein Bruder Christoph ist Kirchenhistoriker in Heidelberg. Heinrich studierte nach zwei Semestern Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften ebenfalls Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley.
Vor seiner Wahl zum Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 2011 war Bedford-Strohm seit 2004 Professor für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen in Bamberg, Gastprofessuren führten ihn nach New York und Stellenbosch in Südafrika.
Bedford-Strohm ist ein ausgewiesener Ökumeniker, vor allem was die praktische ökumenische Zusammenarbeit betrifft. In den vergangenen Jahren hat er sich vor allem für die Rettung in Seenot geratener Flüchtlinge im Mittelmeer eingesetzt, was ihm so manche Anfeindung eintrug. Mit dem ebenfalls in München ansässigen früheren Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, verbindet ihn eine langjährige Freundschaft.
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